(c) - POP SKURRILIST - Feine Qualitätskunst seit 2007
Mittwoch, 31. Dezember 2014
Teil 1

(c) pop skurrilist
Zwischen den Jahren
[2096]

Kennen Sie das? Da planen und arbeiten Sie auf ein Projekt ein Leben lang ganz schön lange hin und am Stichtag schlägt Ihnen wer ein Schnippchen!
Ja? Kennen Sie?
Hätte mich auch gewundert, wenn Sie es nicht kennen täten, denn sonst wäre ja alles so gut gelaufen und zu einem schönen Ende gekommen. Nicht so, wie es denn letztlich alles schief lief,
am Flughafen in Berlin, der Elbmusikalienhandlung oder beim Ferienfahrplan der Bundesbahn, dem Langlaufunfall der Frau Bundeskanzlerin – weswegen der Herr Bosbach sie (die Frau Bundeskanzlerin, nicht Sie, geneigter Leser) telefonisch nicht erreichen konnte und ganz schön schwitzen musste, beim Jauch. In die selbige dann auch Greenpeace mit Währungsspekulationen nicht gegriffen hätte. Und so ist mal wieder allerorten die Kacke so richtig am Dampfen! Dank Ihnen!
- ich habe gehört, das macht man jetzt so. Die Anhänger beschimpfen. Zur Motivation.

Ich hatte auch was in der Planung (liest noch wer mit?), nämlich eine schöne Jahresabschlussfahrt. Vom schönen Niederrhein zur schönen Stadt vom schönen guten alten Ludwig van. Da standen und stehen auch noch heute zwei alleinstehende Türme, eigenhändig gebaut vom großen Erfinder des feinsauer eingelegten Herings im Glas mit Schraubdeckelverschluss.
Wochen zuvor hatte ich alles in trockene Tücher gewickelt. Datum frei gehalten, Bütterken geschmiert und was weiß ich nicht noch alles.
Achso, Fahrrad geputzt und so, natürlich auch. Sogar die noch wichtigere Bekleidungsfrage schien geklärt.
Und dann kam alles, alles anders!
Da war der geneigte Leser diesmal aber nicht dran schuld, sondern das Wetter.

(c) pop skurrilist
Kennen Sie den Niederrhein?
Also, am Niederrhein, da sinkt die Temperatur im Winter nur selten unter die 16° Celsius-Marke (eigentlich hat es hier das ganze Jahr über 16°C... - gut, im Sommer kann es auch mal deutlich wärmer werden. 18°C oder so, aber das sind Ausreisser). Und hier, am Niederrhein, weil der Winter so milde ist, sieht man, floristisch gesehen, alle vier Jahreszeiten an einer Pflanze gleichzeitig (nicht nur an der Rheinfähre, aber das war jetzt eher was für Insider)!
Das nennt man Mikroklima und darum lachen wir Niederrheiner immerzu – wenn keiner guckt.

Ein paar Tage vor dem 28. Dezember 2014 habe ich dann aber noch nicht mal mehr im Keller gelacht...

Eigentlich war das ja so geplant gewesen:

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Mit dem Eisenhaufen von 1934,
dem eigentlichen Turmrad, mit dem ich bereits die Elfringhauser Schweiz und das Bergische San Franzisko bezwang, wäre ich in Kniestrümpfen, Knickerbockern, den guten Rahmengenähten sowie einem Polohemd und eventuell einem Pullunder für die kühlen Abendstunden, den Rhein entlang pedaliert, hätte Tee und Gebäck, Kaffee und Kuchen in mich gestopft und alle wären zufrieden gewesen. Dann hörte ich was von Temperatursturz...
Kalt sollte es werden. Richtig kalt!
Ich rede jetzt hier nicht von 12°C oder so. Obwohl diese Temperatur bei den Älteren am Niederrhein bereits Erinnerungen an Stalingrad weckt. Da rückt das Rote Kreuz nämlich aus und verteilt Decken und heißen Tee. In den Wohnungen, wohlgemerkt.
Neeeee! Um den Gefrierpunkt, hat man sich auf den Straßen und an den Kiosken (Wasserhäuschen, für den Frankfurter Leser) zugeraunt. Um die 0°C sollte es werden.
Da war ich aber in Aufruhr, das darf ich getrost sagen. Im Geiste hatte ich bereits das Polo- durch ein Langarmhemd und den Pullunder durch einen Pullover ersetzt. Farblich natürlich aufeinander abgestimmt, aber das versteht sich ja wohl von selbst.
Als die letzte Temperaturvorhersage sich auf -2°C festlegte, zog ich sogar den Dufflecoat in Betracht.
Schockschwerenot! Der Dufflecoat!? Sapristi! Wo war denn der überhaupt?
Ewig nicht gebraucht (16°C und so), irgendwann in einen Karton gepackt, wegen der

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Bautätigkeiten im Hause,
dann letztendlich verschollen.

Das Rote Kreuz faltete bereits Decken und kochte heißen Tee im Akkord und hatte leider keine Kapazitäten für den Suchdienst mehr frei. Aber ohne den Dufflecoat, bei den annoncierten Temperaturen – das wäre zu kalt gewesen. Und einen anderen Mantel besitze ich nicht.. das hätte nicht ausgesehen! Ich meine, das muss doch auch aussehen, wenn man da so auf dem Velo..., da kann man doch nicht wie ein [SERIENDRUCKFELD: „Lieblingsfeindbild“] aussehen! Und dann die Unfallgefahr! Nicht auszudenken, ich würde mit dem Rad böse stürzen! Das schöne alte Rad könnte Schaden nehmen, kaputt gehen gar!

Wie ein aufgeregtes Huhn flatterte ich auf der Baustelle umher und suchte nach einem Ausweg aus diesem Dilemma.
Als Erstes habe ich dann mal das Rad getauscht.
Das hat mich schon Überwindung gekostet. Der Turm in Ansbach war ja bereits mit einem Leihrad neueren Baujahres bezwungen worden. Aus Gründen ™ der Logistik. Es sollte ein Ausreisser bleiben, hatte ich mir gedacht. Nun gut, ich wählte das Rumpelrad, weil, da passen auch breitere Pneus hinein. Für das Archiv: 28 mm sollten es sein, vonwegen der Sicherheit und so.
Jahaha, und die Bekleidung hab ich auch geändert.

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Mehr so Mamil und dann die Sommersachen in mehrerererererereren Lagen übereinander. Wie eine Zwiebel, so können Sie, geneigter Leser, sich das vorstellen.
Und ich verkürzte die Reiseroute.
Der Plan war zunächst, mit der Bundesbahn bis Köln zu reisen und sich dann erst auf den Sattel zu schwingen.
Ich sag Ihnen was: Wenn Sie am 28. Dezember 2014 am Bahnsteig ein Michelin-Männchen (Bibendum, falls Sie mal wie der Herr Bosbach beim Jauch ins Schwitzen kommen) mit Rad erblickten, dann war ich das.

Joa, und dann kam ich in Köln an. Ganz schön kalt war es da!
Irgendwie hatte ich mir -2°C wärmer vorgestellt. Es waren dann auch gar keine -2°C gewesen.
Es waren sieben! -7°C !!!
Hallo?! Sieben Grad unter Null! Im Winter! Wohl verrückt geworden!?!
Ich meine, das hatte ja nun nix mehr mit Ausreisser oder so zu tun. Gedanklich sah ich bereits die Herren Redakteure in einer Sondersitzung beisammen hocken, um einen ARD-Brennpunkt zusammen zu wichsen. Die sind ja immer dankbar, für solche Themen. Aber bis zur Ausstrahlung, da war es an mir, sich des Themas zu bemächtigen. -7°C, mein lieber Herr Gesangsverein...

Ich bin dann etas bang über die römischen Tonscherbenstraßen Kölns geeiert, ein Stück des Rheins entlang, um mir dann einzugestehen: Schnapsidee!
Hatten alle Recht gehabt, denen ich im Vorfeld von meinem Vorhaben erzählt hatte. Zweifel an meiner Zurechnungsfähigkeit, so der allgemeine Tenor.
Völlig insuffiziente Bekleidung ließ mich abermals die Planung über den Haufen werfen. Ich wollte schließlich nicht mit fünf Zehen in meinen Händen heimkehren.
Da bin ich dann zum nächsten Bahnhof. Denn die Entscheidung, die Türme zu nehmen, die war ja gefallen. Ich häte wirklich gerne die gesammte Strecke mit dem Velo... alleine, was einem da optisch entgangen ist: Chemiewerke Dormagen, Köln-Chorweiler, Tankstelle in Wesseling... lauter Leckerbissen, die Lust auf Mehr machten... Auf mehr Bahn fahren, nämlich.
Da war ich also gar nicht sooo traurig, als ich in der warmen Bahn stand und dann die Stadt des guten alten Ludwig van erreichte.
Immerhin, es war hier wesentlich wärmer. -6°C, nämlich.
Das war auszuhalten und außerdem hatte ich ja nun auch viel mehr Zeit für eine größere Erkundung der Ludwig van-Stadt. Da war ich wieder mit mir im Rhein.
Aber zuallererst war ich im Kalten. Meine Fresse, war das kalt!

Da hab ich mich dann mal warm gefahren.



Samstag, 20. Dezember 2014
(c) pop skurrilist
[2095]
Also, ich hab ja ein „neues“ Rad, wissen Sie, geneigter Leser.
Das wollte ich eigentlich ja gar nicht haben – ich schwör´!

Das war nämlich so gewesen, daß ich auch für die nasse Jahreszeit ein Rad gesucht habe (naja, vielmehr habe ich abgewartet, ob eins vorbeigeflogen kommt, so zufällig. Soll ja vorkommen.). So eines mit Schutzblechen, damit ich nicht immer mit dem Eisenhaufen mit den schlechten Bremsen von 1934 in den dichten Novemberverkehr von 2014 eintauchen muss.

(c) pop skurrilist
Eisenhaufen

Der November, das ist nämlich der schlimmste Monat vom ganzen Jahr, weil da keine Sau Urlaub hat und alle wegen der Meteorologie mit dem eigenen Auto auffe Maloche oder zum Stempeln fahren. Bus und Bahn fährt ja auch keiner, wegen der Meteroritenlogie. Bei Regen an der Haltestelle zu stehen und mit klappernden Zähnen sowie aufgestellten Nackenhaaren „Happy“ zu singen... macht doch heute kein Aas mehr. Lieber auffe Sitzheizung hocken und „Atemlos“ mitflöten. Im Stau.
Durch das Flöten beschlagen dann die Scheiben und dann sehen die Autos die anderen Verkehrsteilnehmer nicht und Kazonk! Schon ist ein Unglück geschehen!

Weil der schwächere Verkehrsteilnehmer immer, aber auch wirklich immer, für die anderen Blödbommel mitdenken muss. Wenn dann die Bremsen nicht gehen – dann ist das blöd. Da nützt dann auch die ganze Theorie nix. Darum haben die Fixie-Räder (ohne Bremsen) auch so großen Anklang unter Akademikern. Vonwegen der Praxisferne und so.

(c) pop skurrilist
Und Schutzbleche wären schön, für so ein Novemberfahrrad. Man weiß ja nie, welche Hinterlassenschaft da so unter dem Herbstlaub lauert. Und das kann ganz schön hoch spritzen, wenn man da so mit 35 km/h auf dem Gehweg unterwegs ist. Und man kann ja die Augen auch nicht überall haben. Auf dem Weg und auf das Smartphone. Und solange, wie das keine Chamäläonaugen für den Menschen gibt, da muss man eben Prioritäten setzen!
Denn wenn auf die gelesene Kurznachricht nicht stehenden Fußes eine Antwort erfolgt, dann ist das Zwischenmenschliche empfindlich gestört. Da machste nix. Und deswegen ja dann auch die Schutzbleche, vonwegen der Sicherheit der Zwischenmenschlichkeit.

(c) pop skurrilist
Vielleicht kennt der geneigte Leser ja den flotten Spruch: „Freitag um eins – macht jeder seins!“
In Deutschland ist das ja jetzt so, seit einigen Jahren, dass der Freitag bereits montags beginnt und sonntags nicht endet. So gesellschaftlich betrachtet.
Und dann wären Fahrräder mit Schutzblechen auch gut. Denn dann könnten die Premiumprojekte aka Kinder, auch bei miesem Wetter mit dem Rad zur Schule fahren. Selbstätig. Und müssten nicht von unterforderten Eltern mit dem Auto bis in den Klassenraum begleitet werden. Weil die Schutzbleche am Kolnago-Karbon-Kinderrad fehlen.

(c) pop skurrilist
Achso, das neue Rad... naja, mach ich mal kurz:
Ich mein, bevor der das auf den Müll tut, da nehm ich das doch lieber mal mit, zur Sicherheit.



Nach wie vor im Verzug mit der täglichen Künstlerei... die Bauarbeiten dauern an...



Samstag, 22. November 2014
(c) pop skurrilist
[2094]
"Kamener Kreuz"

Graffiti-Schmierereien gechasster Manager waren gestern!
Denn die ehemaligen Manager, die gehen ja geradezu reihenweise in "den Back", "ins Kittchen", hinter "schwedische Gardinen", "gesiebte Luft atmen".
Das ist total en vogue!
Total en vogue sind bekanntlich auch die mittels Nadel, Faden und dicker Tinte unter die Haut eingebrachten
Tätowierungen.



Freitag, 21. November 2014
(c) pop skurrilist
[2093]
"Fünf Punkte"

Graffiti-Schmierereien gechasster Manager waren gestern!
Denn die ehemaligen Manager, die gehen ja geradezu reihenweise in "den Back", "ins Kittchen", hinter "schwedische Gardinen", "gesiebte Luft atmen".
Das ist total en vogue!
Total en vogue sind bekanntlich auch die mittels Nadel, Faden und dicker Tinte unter die Haut eingebrachten
Tätowierungen.

Im obigen Beispiel stehen die fünf Punkte für "5 Punkte über dem Basiszinssatz", oder "Fünf Minuten vor der Zeit..."
Vielleicht ist es aber auch nur eine Hommage an Thomas Edison, der ja bekanntlich eine Tätowiermaschine gebastelt hat. Und um diese zu testen, hat er sich dann auch diese fünf Punkte gepiekst.



(c) pop skurrilist
[2092]
"Drei Punkte de Luxe"

Graffiti-Schmierereien gechasster Manager waren gestern!
Denn die ehemaligen Manager, die gehen ja geradezu reihenweise in "den Back", "ins Kittchen", hinter "schwedische Gardinen", "gesiebte Luft atmen".
Das ist total en vogue!
Total en vogue sind bekanntlich auch die mittels Nadel, Faden und dicker Tinte unter die Haut eingebrachten
Tätowierungen.

Im obigen Beispiel stehen die drei Punkte für "Mein Haus, mein Auto, mein Heli"