"Robertkreuze, heißen die jetzt. So!"
Was gab es sonst noch in der vergangenen Woche? Nun, endlich kann man Deutschland mit
prieditis am 07. November 2010 im Topic 'Exkurs: themen zur zeit 2010' | 9 Kommentare
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Robert Enke. Den vergesse ich nicht. Wirklich. Tragisch nennt man das heute, aber verstanden hat es keiner. Ihn nicht, alles nicht.
gorillaschnitzel,
Montag, 8. November 2010, 00:32
Nun ja, ich verstehe es schon. Depressionen sind einfach teuflisch. Das ganze Leben ist nicht nur sinnlos, sondern eine einzige Hölle. Oftmals ist das Leben anderer aus Sicht des Depressiven ebenfalls wertlos. Deshalb ist einfach dumm, Enke auch noch dafür zu beschimpfen, dass der Fahrer jetzt wahrschienlich traumatisiert ist.
uwe sak,
Montag, 8. November 2010, 09:10
Mir ging es um den Rummel, der zur Zeit um ihn gemacht wird.
prieditis,
Montag, 8. November 2010, 15:24
@ uwe sak: Ich hoffe, Sie sehen es mir nach, dass ich Ihren kurzen Kommentar andernorts in voller Länge zitiert habe. Da sich die Frage dadurch aber auch nicht klären ließ, wäre es nett, wenn Sie dort kurz einmal vorbeikämen, vielleicht möchten Sie das ja nochmals genauer erläutern.
arboretum,
Montag, 8. November 2010, 23:52
Vielleicht ein mal runter bitte....
Danke.
Robert Enke war einer von vielen Tausend oder Millionen, die depressiv waren und/oder sind. Depressive Menschen neigen eventuell zu Suizid, aber nicht zwangsläufig. Man bringt sich ja nun nicht unbedingt sofort um, wenn man Depressionen hat (was aber schon sein kann, wenn man eben Depressionen hat). Wahrscheinlich steht außer Frage, dass mit Depression die Suizidanfälligkeit doch enorm steigt. Vermutlich könnte es eher darum gehen, wie Robert Enke seinen Suizid vollzogen hat und hier dann die jetzt mal sehr vereinfachte Frage "wirft man sich vor einen Zug oder könnte man es nicht mit Tabletten machen und dem Lokführer eine Masse Leide ersparen?". Gewiss hat ein Depressiver kein Freischeinticket to whereever, aber gleichzeitig darf man sich auch durchaus mal fragen, ob man sich als Richter darüber aufspielen möchte, wie nun Herr/Frau XY nun aus dem Leben scheiden möchte (wenngleich wir die Methode nach unseren Maßstäben für katastrophal halten mögen). Man kann trefflich darüber argunmentieren, wie nun ein "ordentlicher" Suizid -"sozialverträglich"- auszuschauen hat. Nur: Moral hilft keinem Depressiven, der/die hat echt andere Probleme. Man kann es aber auch vereinfacht so sagen: Verkürzt: War Robert Enke ein egoistisches Arschloch? Ich glaube nicht. Er war ein verzweifelter Mensch.
Danke.
Robert Enke war einer von vielen Tausend oder Millionen, die depressiv waren und/oder sind. Depressive Menschen neigen eventuell zu Suizid, aber nicht zwangsläufig. Man bringt sich ja nun nicht unbedingt sofort um, wenn man Depressionen hat (was aber schon sein kann, wenn man eben Depressionen hat). Wahrscheinlich steht außer Frage, dass mit Depression die Suizidanfälligkeit doch enorm steigt. Vermutlich könnte es eher darum gehen, wie Robert Enke seinen Suizid vollzogen hat und hier dann die jetzt mal sehr vereinfachte Frage "wirft man sich vor einen Zug oder könnte man es nicht mit Tabletten machen und dem Lokführer eine Masse Leide ersparen?". Gewiss hat ein Depressiver kein Freischeinticket to whereever, aber gleichzeitig darf man sich auch durchaus mal fragen, ob man sich als Richter darüber aufspielen möchte, wie nun Herr/Frau XY nun aus dem Leben scheiden möchte (wenngleich wir die Methode nach unseren Maßstäben für katastrophal halten mögen). Man kann trefflich darüber argunmentieren, wie nun ein "ordentlicher" Suizid -"sozialverträglich"- auszuschauen hat. Nur: Moral hilft keinem Depressiven, der/die hat echt andere Probleme. Man kann es aber auch vereinfacht so sagen: Verkürzt: War Robert Enke ein egoistisches Arschloch? Ich glaube nicht. Er war ein verzweifelter Mensch.
gorillaschnitzel,
Mittwoch, 10. November 2010, 01:50
Vielleicht noch ein Wort von mir dazu:
Meine Motivation war nicht die Krankheit von Robert Enke. Es war vielmehr der Umgang der anderen Menschen mit seinem Tod. Ich erinnere noch sehr gut Theo Zwanzigers Aussage: "Fußball ist nicht alles" - das stimmt so wohl nicht, zumindest für jene, die "auf dem Platz" aktiv sind.
Die Mitspieler als Sargträger, die Trauerfeier im Stadion. Das war doch wohl eher Heldenverehrung denn eine Beschäftigung mit der Krankheit. Für mich wäre es wünschenswert, daß die Gesellschaft für depressiv erkrankte Menschen sensibilisiert wäre. Das kann ich bislang nicht feststellen. Dazu war Robert Enke zu sehr Ausnahme.
Meine Motivation war nicht die Krankheit von Robert Enke. Es war vielmehr der Umgang der anderen Menschen mit seinem Tod. Ich erinnere noch sehr gut Theo Zwanzigers Aussage: "Fußball ist nicht alles" - das stimmt so wohl nicht, zumindest für jene, die "auf dem Platz" aktiv sind.
Die Mitspieler als Sargträger, die Trauerfeier im Stadion. Das war doch wohl eher Heldenverehrung denn eine Beschäftigung mit der Krankheit. Für mich wäre es wünschenswert, daß die Gesellschaft für depressiv erkrankte Menschen sensibilisiert wäre. Das kann ich bislang nicht feststellen. Dazu war Robert Enke zu sehr Ausnahme.
prieditis,
Mittwoch, 10. November 2010, 11:19
Es stimmt, der Rummel ist übertrieben, und gerade das empfinde ich als Symptom dafür, wie wenig die Menschen wirklich damit zu tun haben wollen. Denn je lauter man schreit (so empfinde ich die "Heldenverehrung"), um so weniger muss man hinhören. Entsetzlich auch, dass es erst einen "Promi" treffen muss, damit man sich überhaupt mal am Rande mit Depressionen und ihren Folgen auseinandersetzt. Die Menschen, die im Alltag leise leiden und es trotz allem noch schaffen, sich "sozialverträglich" zu benehmen, die sieht man nicht.
sturmfrau,
Mittwoch, 10. November 2010, 11:54
Ach - jetzt versteh ich, worum es geht.
Aber auch nur Dank der "Heldenverehrung" und weil ich über 3sat wieder etwas Rummel mitbekommen hab.
Allerdings interessiere ich mir nur sehr sehr wenig für Fußball und deutschen schon gleich gar net...
Generell hätte zum öffentlichen Suizid auch eine Meinung (der Herrn Schnitzels nicht unähnlich), aber das ist hier aktuell nicht das Thema.
Aber auch nur Dank der "Heldenverehrung" und weil ich über 3sat wieder etwas Rummel mitbekommen hab.
Allerdings interessiere ich mir nur sehr sehr wenig für Fußball und deutschen schon gleich gar net...
Generell hätte zum öffentlichen Suizid auch eine Meinung (der Herrn Schnitzels nicht unähnlich), aber das ist hier aktuell nicht das Thema.
sid,
Mittwoch, 10. November 2010, 11:56