¶ Bulletin
Fein, nun haben wir also die Grippe überstanden.
So ein Fiebertagträumen über mehrere Tage hinweg kann auch für einen, der sich manchmal mit Farben beschäftigt, eine Herausforderung an den Verstand sein.
Da galt es zunächst einmal, nicht nur die Bettwäsche, den Salon, überhaupt die ganze Mansarde, zu lüften.
Und persönlich auch an die Luft, das wäre eine ganz famose Idee, dachte ich dabei so zu mir selbst.
Es gibt ja nur noch eine Sache, die schlimmer als eine fette, psychedelische Grippe ist:
Die Rekonvaleszenz!
Zu energiegeladen, um auf der Recamiere zu fleezen. Andererseits zu kurzatmig, um sich gebückt die Schuhe zu schnüren.
Dennoch, wenn auch „sportliche“ Betätigung nicht in Frage kam, so durfte es doch durchaus körperliche Bewegung sein. Vielleicht ein ausgedehnter Spaziergang durch den weitläufigen Hauspark? Ins Karnevaltreiben gar? Och nö, lieber noch nicht. Vielleicht das Rad? Au fein, das wäre es doch.
Aber nicht das Rumpelrad.
Gemütliches Anrollen zur Feier des heutigen Wetters. Denn während der Rest der Republik von sibirischen Temperaturen fest umklammert wird, ist das nördliche Rheinland mal wieder Vorreiter in Sachen Höchsttemperatur. 0° C zeigte das Quecksilbersäulchen des vormaligen Fieberthermometers an. Quasi mediterran, also.
Der Eisenhaufen sollte es werden, und weil der 79-jährige (das Rad, nicht ich) keinen Kettenschutz vorweisen kann und mir das Gefummel mit der Hosenklammer noch zu anstrengend war, zog ich kurzerhand das sportliche Beinkleid an: Die Knickerbocker.
Dazu dann noch die bequemen Rahmengenähten, wg. o.g. Gründe im Sitzen geschnürt, Strickhandschuhe, Schal, Marinemantel, Schokozigaretten und los.
Aber ganz (!) gemütlich...
Erstmal an den Rhein, denn 2% Steigung traute ich mir schon zu, so rein körperlich.
Im leichten Schlingerkurs, rechts und links an den Spaziergängern, die auch nach dem Ertönen der Radglocke ihre vorher festgelegten Bahnen nicht verließen, vorbei Richtung niederländische Grenze, Nordsee, England, einmal um den Erdball und wieder zurück.
Das waren wohl noch Nachwirkungen des Fiebers.
Schwupp-di-wupp erspähte ich eine kleine Lücke im Zaun, der die andere Straßenseite mit den ausladenden Einfamilienanwesen zierte.
Nicht lange gefackelt und ich verschwand in jener Lücke und ließ die Menschenmassen am Rhein hinter mir.
Da war ich nun inmitten einer künstlich angelegten Parklandschaft, deren Wege mit feinstem roten Tennisboden belegt waren.
So ein Glück! Denn ich hatte glatte Sohlen.
Ein wenig hier geguckt. Dort gestaunt. Vereinzelte Skulpturen bewundert. Schön, schön. Weiter.
Naja, nicht ganz. Eine in Stein gemeißelte Barbusige und gar Barfußige zugleich, zudem noch mit blankem Poppes auf kaltem Stein Sitzende - und das bei dieser Temperatur! - erweckte meine Aufmerksamkeit. Bestimmt ein Mahnmal für die unbekannte Blasenentzündete.
Die unbekannte Blasenentzündete
Das Rad ist übrigens drei Jahre älter als die Plastik - fährt aber viel besser.
War dann aber doch alles ganz anders gemeint gewesen. Kann ich doch nicht für, daß mir der Rezeptionsschlüssel nicht mitgegeben wurde und ich mir das alles dann mühsam durch lesen aneignen musste.
Also ehrlich! Ich meine, da findet man doch nun in jedem noch so kleinen Museum so ein Hörgerät mit HBs- oder Reclams Erläuterungen für zum Mitnehmen und rein hören. Aber hier, im Nordpark, so hieß die Wiese, da gab´s das nicht.
Man hätte ja wenigstens so kleine QR-Codes an einzelne Stellen beppen können, hätte man doch wohl...also sowas.
Stattdessen bleibt wieder alles an mir hängen, hier Aufklärung zu betreiben.
Mach ich aber nur ganz kurz, vielleicht.
Also, das war nämlich so gewesen:
Früher, ne. Ich meine jetzt so RICHTIG früher, als Fotos und Kinofilme noch alle schwarz/weiß waren (eigentlich waren sie grau, aber man sagt das nun mal so, da kann ich ja nix für), und somit auch quasi logisch die ganze Echtheit, also, das Leben generell schwarz/weiß war und die Leute draußen auf der Straße und unter denen vor allem der Kleine Mann, sich gar keine Farben leisten konnten und erst recht nicht für zum gucken!
Das Früher meine ich.
So sah das aus, wenn die Menschen früher aus dem Fenster geguckt haben - total irre!
Da war das hier alles Kraut und Rüben gewesen, mit umgekippten Teichen, Müllhalden, wilde Wohnsiedlungen, täte man heute Slum für sagen.
So, das war nicht schön.
Fand man um 1928 herum auch in Düsseldorf nicht so schön und man hat dann angefangen, zu planen.
Und dann war das so´n bisken wie mit den Autobahnen.
Da hat die SA dann bei Hausdurchsuchungen fertige Pläne in den Schubladen gefunden und einfach, mir nix dir nix, die Unterschrift vom Planer ausradiert und den Führerstempel :"Meins!" draufgestempelt.
Ich hör jetzt schon wieder die Alten Kameraden, und ein paar Neue sicher auch, die anfangen zu faseln „war ja nicht alles Schlecht, beim Führer, die Autobahnen und so“
Doch! War alles schlecht!
„Und Verbrechen gabs keine, man konnte nachts die Haustür offen stehen lassen“
Ja klar, natürlich! Die Verbrecher waren ja auch alle im KZ! Aufm Wachturm!
So.
Zurück zum Park.
Da wollte dann der Nazi der ganzen weiten Welt mal zeigen, was man in Deutschland kann.
So eine ordentliche, aufmarschfähige Parklandschaft im Stil der Zeit, mit ordentlich Kunst.
Der Breker war zu beschäftigt, durften also auch mal andere ran. Konnten aber nicht so, wie der Nazi wollte.
Und dann durften die meisten Sachen gar nicht gezeigt werden. Und es hagelte Berufsverbote.
Das war dann quasi die Keimzelle des rheinischen Widerstandes im Dritten Reich.
Und darum steht der Park heute noch den Menschen offen. Aber erklärt krisse nix. Kannste nix machen.
Dann bin ich gemütlich weiterpedaliert, völlig unbekümmert, denn von den ganzen historischen Zusammenhängen hatte ich noch überhaupt keine Ahnung.
Der Weg führte über alte Gleisbette
über andere versiegelte Flächen, kreuz und quer durch die Stadt.
über Radwege, denen nicht erst der letzte Frost zugesetzt hatte (ich sage nur: Widerstand!)
Und dann, in einer scheinbar gänzlich anderen Klimazone, fand ich mich bei den drei Nornen ein.
Wie bei der Eiskönigin, sag ich ihnen, hab ich mich gefühlt!
Zum Glück hatte ich ja Rahmengenähte umgeschnürt, da konnte nichts passieren!
Und wenn, dann wäre ich wenigstens mit Stil im Eis geblieben.
Die ominösen Rahmengenähten, also einer davon
Kennen sie die drei Nornen? Nein? Seufz.
Also gut, dann aufgemerkt:
Die drei Nornen, das sind Frauen, vergleichbar mit der Weihnachtsgeschichte. Also, der von Dickens, nicht die vom Heiland!
Sprich, da gibt’s dann weibliche Pendants zum Geist der vergangenen Weihnacht, der jetzigen Weihnacht und der, genau, zukünftigen Weihnacht. Nur eben alles ohne Weihnachten. Ich glaube, soweit dürfte das geklärt sein.
Die drei Nornen wohnen am Fuß der Weltesche (ein Baum) und stricken, wie Omma Missoni, was das Zeug hält Bademo..quatsch, an der Weltgeschichte. Die Nornen stricken also an der Weltgeschichte.
Und da war ich nun.
Im Zentrum des Geschehens, bei den Nornen. Und, JUNGE, die Nornen waren mächtig groß!
Nur die Esche war weg.
Vielleicht war der Stamm morsch gewesen, oder die Wurzeln lagen zu nah an Gasleitungen oder man hielt sie für eine von Motten befallene Kastanie und man hat sie umgehauen, ich weiß es nicht. Jedenfalls war die Esche weg.
Die Nornen
Ich bin aus Vorsicht, ich hatte ja gerade erst die Grippe überstanden, nicht näher ran. Obwohl mich doch interessiert hätte, wo die Nornen meine persönliche Akte mit meiner mir zugedachten Lebenslaufzeit verwalten. Aber war eh Wochenende und da sind die vom öffentlichen Dienst alle gleich, die tun sich da nix, sagt man hier so... standen auch ganz schön passiv dort rum, möchte ich mal sagen.
Luft ist noch genügend vorhanden
Naja, bin ich eben wieder heim gefahren. Wurde auch langsam kühl an den Fußspitzen.
Zuhause hab ich mir dann ein Abendessen zubereitet. Was Leichtes, wegen der Grippe, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte. Ich wollte den Körper nicht so belasten. Darum gab es nur dreierlei Wurst, zum Grünkohl.
Achso, eine Sache noch.
Leider ist mir das Glas meiner Eis-Watch kaputt gegangen. Aber irgendwas ist ja immer...
Musikalische Untermalung mit Django
Hey, prieditis kann auch Text! Ach was sage ich, Bildergeschichte! Ach was sage ich, illustrierte Welt- und Kulturgeschichte!
Übrigens, hier gab es bis 1989 noch keine Farben und erst recht nicht für zum gucken! Total irre!
Übrigens, hier gab es bis 1989 noch keine Farben und erst recht nicht für zum gucken! Total irre!
kreuzbube,
Montag, 11. Februar 2013, 11:59
Mir wurde aus inoffizieller Quelle berichtet, daß man dort bei Ihnen hauptsächlich gelitten hat. Und man schlief auf den Balkonen. Und Farben gab es zwar schon, aber man musste lange anstehen und auch nur dann, wenn man jemanden kannte, der jemanden kannte, der einem einen Blick-Kontakt vermitteln konnte.
Trifft das zu?
Trifft das zu?
prieditis,
Montag, 11. Februar 2013, 16:00
Wenn es mal Farbe gab, dann hat man damit gleich alles angemalt. Im ganzen Land. Also, alles in der gleichen Farbe. So ein Trabant-Himmelblau, das fand sich dann an Zäunen von Nord bis Süd. Natürlich nur, soweit der Vorrat reichte.
kreuzbube,
Montag, 11. Februar 2013, 20:16
Ja, die alten Zeiten sind die schoensten, wenn man anschliessend wieder in die zentralbeheizte Stube mit Doppelglasfenster rollen kann. Fuer den Betrachter allerdings ein stilistischer Wonnebrocken.
Mir ist nur nicht klar, wer Ihnen da Widerstand leisten konnte, bei den Sohlen und einem Drahtesel, der vermutlich auch mal ganz alleine auf Tour geht.
Mir ist nur nicht klar, wer Ihnen da Widerstand leisten konnte, bei den Sohlen und einem Drahtesel, der vermutlich auch mal ganz alleine auf Tour geht.
einemaria,
Montag, 11. Februar 2013, 12:11
wir sehen hier den genesenden künstla
in dynamischstes outfit gewandet
auf einer bildenden bildungsreise
mit hippem veloziped
welches daselbst mit nebelscheinwerfern ausgerüstet
jegliche angst nehmen muss sich in den niederrhein zu verfahren
leida unterlief dem künstla ein schweres versäumnis
denn übba all und zu jeda zeit
finden sich unsägliche spuren der zitterwölfe
am anfang der reichsausstellunk "schaffendes volk"
werden rosse gebändigt
in einer art und weise
die nur als unverschämtheit zu verstehen is
eine frechheit die ihresgleichen sucht
es waren rosse die sich nich bändigen ließen
dazu noch am anfank und das auf einer reichsausstellung
dazu war das werk auch nur halb fertiggestellt
ein unglaublicher vorgang
auf der ausstellung "entartete kunst" dokumentiert
ein löschen des werkes war auch nich so schnell möglich
dafür war es zu gross
wenigstens wurde der missratene von der akadamie gelöscht
wenigstens das
abba diese ungebändigten stehn bis heute noch da
in dynamischstes outfit gewandet
auf einer bildenden bildungsreise
mit hippem veloziped
welches daselbst mit nebelscheinwerfern ausgerüstet
jegliche angst nehmen muss sich in den niederrhein zu verfahren
leida unterlief dem künstla ein schweres versäumnis
denn übba all und zu jeda zeit
finden sich unsägliche spuren der zitterwölfe
am anfang der reichsausstellunk "schaffendes volk"
werden rosse gebändigt
in einer art und weise
die nur als unverschämtheit zu verstehen is
eine frechheit die ihresgleichen sucht
es waren rosse die sich nich bändigen ließen
dazu noch am anfank und das auf einer reichsausstellung
dazu war das werk auch nur halb fertiggestellt
ein unglaublicher vorgang
auf der ausstellung "entartete kunst" dokumentiert
ein löschen des werkes war auch nich so schnell möglich
dafür war es zu gross
wenigstens wurde der missratene von der akadamie gelöscht
wenigstens das
abba diese ungebändigten stehn bis heute noch da
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Montag, 11. Februar 2013, 12:41
DER SKANDAL:
"An zentraler Stelle standen in unübersehbarer Größe zwei Pferde, die von den beiden "Rossebändigern" leicht am Zügel gehalten, keinen besonders gebändigten Eindruck machten. Das antike Motiv, ein Symbol der Herrschaft des menschlichen Geistes über die wilde Natur, forderte aber - besonders in der Auslegung der nationalsozialistischen Ideologie - die Bändigung des wilden Tieres durch den Menschen. Scharffs Rossehalter drückten im Gegensatz dazu weder Überlegenheit über die Pferde aus, noch ließen sie die Interpretation der "uralten Kameradschaft zwischen Mann und Pferd" zu. 25 Die beiden Plastiken stellten aufmerksam blickende, temperamentvolle Pferde dar, die rechts und links vor dem Eingangstor stehend, eine Art Tor bildeten, durch welches der Besucher gehen musste, um auf das Ausstellungsgelände zu gelangen. Die Pferdehalter, denen trotz der antikischen Nacktheit des muskulösen Jünglingkörpers die heldenhaft-nordische Idealisierung anderer Rossehalter fehlten, 26 schienen mit den kräftigen Flanken der Tiere verschmolzen zu sein. Die Jünglinge dominierten weder die Tiere noch das Motiv, und selbst ihre geringe Größe gab keinen Anlass zu der Hoffnung, dass sie den Tieren gewachsen sein könnten.
Die massiven Granitblöcke, nach Hitlers Motto: "Die Größe der Gegenwart wird man einst messen an den Ewigkeitswerten, die sie hinterlässt", 27 waren "für die Ewigkeit" geschaffen 28 und machten eine unauffällige Beseitigung der "Dinger", wie Liederley sie in einem Brief abfällig nannte 29 - insbesondere nach der Ausstellungseröffnung - unmöglich. So blieb es dem Besucher nicht erspart - auch Adolf Hitler bildete da keine Ausnahme - durch die Abbilder der großen Tiere, die den Blick auf die Pferdehalter verdeckten, hindurchzugehen, um auf das Ausstellungsgelände zu gelangen."
http://schaffendesvolk.sellerie.de/6svtrip06a.html#pgfId=1043087
"An zentraler Stelle standen in unübersehbarer Größe zwei Pferde, die von den beiden "Rossebändigern" leicht am Zügel gehalten, keinen besonders gebändigten Eindruck machten. Das antike Motiv, ein Symbol der Herrschaft des menschlichen Geistes über die wilde Natur, forderte aber - besonders in der Auslegung der nationalsozialistischen Ideologie - die Bändigung des wilden Tieres durch den Menschen. Scharffs Rossehalter drückten im Gegensatz dazu weder Überlegenheit über die Pferde aus, noch ließen sie die Interpretation der "uralten Kameradschaft zwischen Mann und Pferd" zu. 25 Die beiden Plastiken stellten aufmerksam blickende, temperamentvolle Pferde dar, die rechts und links vor dem Eingangstor stehend, eine Art Tor bildeten, durch welches der Besucher gehen musste, um auf das Ausstellungsgelände zu gelangen. Die Pferdehalter, denen trotz der antikischen Nacktheit des muskulösen Jünglingkörpers die heldenhaft-nordische Idealisierung anderer Rossehalter fehlten, 26 schienen mit den kräftigen Flanken der Tiere verschmolzen zu sein. Die Jünglinge dominierten weder die Tiere noch das Motiv, und selbst ihre geringe Größe gab keinen Anlass zu der Hoffnung, dass sie den Tieren gewachsen sein könnten.
Die massiven Granitblöcke, nach Hitlers Motto: "Die Größe der Gegenwart wird man einst messen an den Ewigkeitswerten, die sie hinterlässt", 27 waren "für die Ewigkeit" geschaffen 28 und machten eine unauffällige Beseitigung der "Dinger", wie Liederley sie in einem Brief abfällig nannte 29 - insbesondere nach der Ausstellungseröffnung - unmöglich. So blieb es dem Besucher nicht erspart - auch Adolf Hitler bildete da keine Ausnahme - durch die Abbilder der großen Tiere, die den Blick auf die Pferdehalter verdeckten, hindurchzugehen, um auf das Ausstellungsgelände zu gelangen."
http://schaffendesvolk.sellerie.de/6svtrip06a.html#pgfId=1043087
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Montag, 11. Februar 2013, 13:17
ah guck das prieditis geht in den netto mit sein i-phone
sehr löblich nur so kauft der moderne mann saftorangen zur rekonvaleszenz
sehr löblich nur so kauft der moderne mann saftorangen zur rekonvaleszenz
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Montag, 11. Februar 2013, 17:13
Also Herr prieditis, da bin ich ja froh, dass das Schokozigaretten waren!
Sie haben es gut, da hinter sich, ich laboriere noch zwischen meinen gefliesten Wänden herum. Da muntern derlei Beiträge mit Bildungsangebot doch auf. Rheinischer Widerstand...
Weiter so.
Sie haben es gut, da hinter sich, ich laboriere noch zwischen meinen gefliesten Wänden herum. Da muntern derlei Beiträge mit Bildungsangebot doch auf. Rheinischer Widerstand...
Weiter so.
carodame,
Montag, 11. Februar 2013, 15:58
Ich wünsche Ihnen auch baldige Genesung! Es lohnt sich, doch, doch!
prieditis,
Montag, 11. Februar 2013, 16:12
Veloziped heißt schneller Fuß, somit wäre das auch geklärt --> Wanderer.
Man müsste wieder mal Wandern gehen, am Rennsteig durch das Land, wie Herbert Roth selig, ach.
Man müsste wieder mal Wandern gehen, am Rennsteig durch das Land, wie Herbert Roth selig, ach.
fritz_,
Montag, 11. Februar 2013, 19:54
Ich hab ja hier noch zwei feinsaure Heringstürme auf der Liste stehen. Die wurden zwar oktroyiert, aber da mach ich bestimmt auch ne hübsche Sache draus. Zumindest bei dem einen. Da pack ich mir ne Kiste Rollmöpse hinten drauf, glaub ich.
prieditis,
Montag, 11. Februar 2013, 20:15
Das ist ja wie auf dem Malerweg.
fritz_,
Montag, 11. Februar 2013, 22:11
@prieditis: "War alles schlecht!"
Nee, war nicht alles schlecht. Breker und Riefenstahl waren nicht schlecht, sondern richtig gut. Das war ja eins der Probleme. "Die Nazis hatten die besseren Bilder", hat mal vor vielen Jahren einer gesagt, dessen Namen ich längst vergessen habe. Auch deshalb waren sie erfolgreich. Wenn man sich Riefenstahls Film- und Fotobilder anschaut, dann sieht man doch sofort, wie sehr Kunst und Werbung der kommenden Jahrzehnte davon beeinflusst sind.
Nee, war nicht alles schlecht. Breker und Riefenstahl waren nicht schlecht, sondern richtig gut. Das war ja eins der Probleme. "Die Nazis hatten die besseren Bilder", hat mal vor vielen Jahren einer gesagt, dessen Namen ich längst vergessen habe. Auch deshalb waren sie erfolgreich. Wenn man sich Riefenstahls Film- und Fotobilder anschaut, dann sieht man doch sofort, wie sehr Kunst und Werbung der kommenden Jahrzehnte davon beeinflusst sind.
kreuzbube,
Dienstag, 12. Februar 2013, 08:57
kreuzbube,
da muss ich entschieden widersprechen. du verwechselst da was. riefenstahl und breker waren die perfekten kleinbürger in ihrem hirn. an opportunismus nicht mehr zu überbieten. absolut erfolgsgeil und völlig schmerzbefreit wie viele andere künstler. nationalsozialisten waren das nicht. dann hätte leni nich die sprache der nuba erlernt und hätte sich da in ihrem körperwahn nich ausgetobt. nur körperwahn hatt ne schnittmenge mit der naziideologie und war somit perfekt verwendbar und die genannten ließen sich bewusst und gewollt verwenden. es konnte an verwendung gar nich genuch sein.
die nazis hatten die besseren bilder is absolut lächerlich.
da muss ich entschieden widersprechen. du verwechselst da was. riefenstahl und breker waren die perfekten kleinbürger in ihrem hirn. an opportunismus nicht mehr zu überbieten. absolut erfolgsgeil und völlig schmerzbefreit wie viele andere künstler. nationalsozialisten waren das nicht. dann hätte leni nich die sprache der nuba erlernt und hätte sich da in ihrem körperwahn nich ausgetobt. nur körperwahn hatt ne schnittmenge mit der naziideologie und war somit perfekt verwendbar und die genannten ließen sich bewusst und gewollt verwenden. es konnte an verwendung gar nich genuch sein.
die nazis hatten die besseren bilder is absolut lächerlich.
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Dienstag, 12. Februar 2013, 11:19
Wenn alle nur opportunistische Kleinbürger waren, dann gab's ja kaum Nazis. Nicht mal solche wie Breker, die NSDAP-Mitgleid waren, die bei Kunstausstellungen darüber wachten, dass keine entartete Kunst gezeigt wird, der sich von Hitler mit einem Rittergut nebst Park beschenken ließ usw. Ob Führerbau oder Hitlerbüste, der war für alles zu haben. Was braucht's denn noch, damit einer ein Nazi ist?
Hier marschier tder Breker mit Hitler durchs besetzte Paris. Da werden sich die Franzosen gedacht haben, "na, wenigstens gut, dass jetzt nicht nur Nazis kommen"
Die Swastika als corporate identity war ein großer Wurf. Da kommt Coca Cola nicht mit.
Bessere Bilder lächerlich: Leni Riefenstahls Triumph des Willens waren nicht so erfolgreich und wirkungsvoll und bis heute im Film aufgegriffen,weil er filmisch mies war. Aber nenn mir doch mal ad hoc einen anderen Propagandafilm, der in seiner Wirkung das alles in den Schatten stell.t
Hier marschier tder Breker mit Hitler durchs besetzte Paris. Da werden sich die Franzosen gedacht haben, "na, wenigstens gut, dass jetzt nicht nur Nazis kommen"
Die Swastika als corporate identity war ein großer Wurf. Da kommt Coca Cola nicht mit.
Bessere Bilder lächerlich: Leni Riefenstahls Triumph des Willens waren nicht so erfolgreich und wirkungsvoll und bis heute im Film aufgegriffen,weil er filmisch mies war. Aber nenn mir doch mal ad hoc einen anderen Propagandafilm, der in seiner Wirkung das alles in den Schatten stell.t
kreuzbube,
Dienstag, 12. Februar 2013, 12:15
jedes kleinbürgertum is latent faschistoid. auf der ganzen welt. zur vollendeten entfaltung brauchen sie die sicherheit der mehrheit ob per gewalt oder per wahl hergestellt. das hat sehr wenig mit ideologie zu tun und wenn ich nationalsozialist meine dann meine ich die ideologie: die rassenhygiene.
zuvorderst war breker erst ma frankophil und dekadent bis seine arschkriecherei erste erfolge zeitigte und 37 trat er dann der nsdap bei.
axel springer is son exemplarischer fall. 1937 hat er sich erstma von seiner frau scheiden lassen weil sie halbjüdin war und er weiterschreiben konnte was er dann mit wachsender begeisterung auch tat. danach isser der britischen militärregierung in den arsch gekrochen und war von da an ein begeisterter fan des jüdischen.
dieses populäre mainstreamgefasel alles auf nazi runterzubrechen verwischt natürlich das was ich selbst an mir nicht wahr haben will.
nagut dafür is eben der künstler da
zuvorderst war breker erst ma frankophil und dekadent bis seine arschkriecherei erste erfolge zeitigte und 37 trat er dann der nsdap bei.
axel springer is son exemplarischer fall. 1937 hat er sich erstma von seiner frau scheiden lassen weil sie halbjüdin war und er weiterschreiben konnte was er dann mit wachsender begeisterung auch tat. danach isser der britischen militärregierung in den arsch gekrochen und war von da an ein begeisterter fan des jüdischen.
dieses populäre mainstreamgefasel alles auf nazi runterzubrechen verwischt natürlich das was ich selbst an mir nicht wahr haben will.
nagut dafür is eben der künstler da
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Dienstag, 12. Februar 2013, 12:58
Ich bleibe dabei:
Die Rahmenbedingungen waren scheiße.
Ich kokettiere sicherlich nicht, wenn ich sage, daß man meine Arbeiten, wenn überhaupt, nur in den "Hofgarten-Arkaden" hätte sehen können. Wenn man mich nicht ohnehin gleich als Geisteskranken abgestempelt hätte.
Ich wäre vielleicht im Mathematikbuch erwähnt worden:
"Die Unterbringung und Verpflegung des vertierten GeisteskrankenHerr Prieditis kostet den Staat das Reich täglich RM 4,-. Wieviele Ehestandsdarlehen könnten stattdessen gewährt werden?"
oder so ähnlich...
Und wer hier mal bekundete, daß ihm daß ein oder andere zugesagt hätte...huiuiuiuiuiui...
Die Rahmenbedingungen waren scheiße.
Ich kokettiere sicherlich nicht, wenn ich sage, daß man meine Arbeiten, wenn überhaupt, nur in den "Hofgarten-Arkaden" hätte sehen können. Wenn man mich nicht ohnehin gleich als Geisteskranken abgestempelt hätte.
Ich wäre vielleicht im Mathematikbuch erwähnt worden:
"Die Unterbringung und Verpflegung des vertierten Geisteskranken
oder so ähnlich...
Und wer hier mal bekundete, daß ihm daß ein oder andere zugesagt hätte...huiuiuiuiuiui...
prieditis,
Dienstag, 12. Februar 2013, 16:23
Weil wir aber gerade bei Django Reinhardt waren: Hier musizieren ein paar sehr schön im Garten. Man beachte das Bierpullenambiete.
https://www.youtube.com/watch?v=cRes-hDv6p8
Und ein Großneffe Djangos, der leider im vergangenen Jahr verstorbene Big Pete Lancaster, der fast, wenn auch nur fast, mal einer geworden wäre und den ich einige Male in kleinen Kaschemmen sah. Hat aber auch bei "Im Namen der Rose" mitgespielt.
https://www.youtube.com/watch?v=qlXDhE9VBJ4
https://www.youtube.com/watch?v=cRes-hDv6p8
Und ein Großneffe Djangos, der leider im vergangenen Jahr verstorbene Big Pete Lancaster, der fast, wenn auch nur fast, mal einer geworden wäre und den ich einige Male in kleinen Kaschemmen sah. Hat aber auch bei "Im Namen der Rose" mitgespielt.
https://www.youtube.com/watch?v=qlXDhE9VBJ4
kreuzbube,
Dienstag, 12. Februar 2013, 16:48
herr prieditis
nach den ersten ausgesetzten bildern hätten se dich gleich in die geschlossene überwiesen.
den zitterwolf hätten se schon vorher als asozialen ins kz gesteckt. es hätten sich heute wie damals
begeisterte gefunden die das dringende bedürfnis gehabt hätten einen volksschädling zu entlarven.
da brauchen wir uns nix vormachen. wenn der kleinbürgerliche trieb bei jedem mob mitzumachen sich
entfalten darf dann kannste deinen arsch nur noch durch blitzschnelles verpissen retten.
das problem war seinerzeit nur es war nich jeder thomas mann mit einem sack voll kohle in der hinterhand. das land hätt ich erstma finden müssen wo ein zitterwolf geduldet worden wär. dich hätten se mit viel glück vielleicht in holland behalten.
wenn wir von nationalsozialistischer kunst reden müssen wir ma übba emil nolde reden. der gute war begeisterter nationalsozialist. ein mitglied der ersten stunde antisemitisch durch und durch und wo fand sich der tölpel wieder? in der ausstellung "entartete kunst". es nützte diesem arsch auch nich bei goebbels darauf hinzuweisen "dass er sich als fast einzigster deutscher Künstler im offenen Kampf gegen die Überfremdung der deutschen Kunst sähe" - falsch geguckt der gute. der führer und kunstsachverständige hitler sah das etwas anders. da hat es auch nix genützt das er im november 33 von himmler nach münchen eingeladen worden war um die "gefallenen der bewegung" zu ehren was er dann ja auch hingebungsvoll getan hat.
1945 war er dann das arme opfer. opfer schon abba ein parteiinternes zwischen rosenberg dem leiter des kampfbundes und goebbels.
rosenberg tobte 34 herum vermutlich dem herzschlag nahe: (aktennotiz) "daß eine Persönlichkeit, die von Pg. Rosenberg wegen einer Befürwortung Noldes aus dem Studentenbund entfernt wurde, plötzlich im Kulturamt des Werkes "Kraft durch Freude" tätig sein kann."
es handelte sich um otto andreas schreiber von goebbels empfohlen. leiter der abteilung war hans weidemann der ein anderes verständnis von kunst hatte wie rosenberg. nach ansicht der mitarbeiter rosenbergs ein kulturbolschewist der die haltung der bewegung zu verfälschen suchte.
1934 war überhaupt nich klar was nationalsozialistische kunst denn sein sollte.
nach den ersten ausgesetzten bildern hätten se dich gleich in die geschlossene überwiesen.
den zitterwolf hätten se schon vorher als asozialen ins kz gesteckt. es hätten sich heute wie damals
begeisterte gefunden die das dringende bedürfnis gehabt hätten einen volksschädling zu entlarven.
da brauchen wir uns nix vormachen. wenn der kleinbürgerliche trieb bei jedem mob mitzumachen sich
entfalten darf dann kannste deinen arsch nur noch durch blitzschnelles verpissen retten.
das problem war seinerzeit nur es war nich jeder thomas mann mit einem sack voll kohle in der hinterhand. das land hätt ich erstma finden müssen wo ein zitterwolf geduldet worden wär. dich hätten se mit viel glück vielleicht in holland behalten.
wenn wir von nationalsozialistischer kunst reden müssen wir ma übba emil nolde reden. der gute war begeisterter nationalsozialist. ein mitglied der ersten stunde antisemitisch durch und durch und wo fand sich der tölpel wieder? in der ausstellung "entartete kunst". es nützte diesem arsch auch nich bei goebbels darauf hinzuweisen "dass er sich als fast einzigster deutscher Künstler im offenen Kampf gegen die Überfremdung der deutschen Kunst sähe" - falsch geguckt der gute. der führer und kunstsachverständige hitler sah das etwas anders. da hat es auch nix genützt das er im november 33 von himmler nach münchen eingeladen worden war um die "gefallenen der bewegung" zu ehren was er dann ja auch hingebungsvoll getan hat.
1945 war er dann das arme opfer. opfer schon abba ein parteiinternes zwischen rosenberg dem leiter des kampfbundes und goebbels.
rosenberg tobte 34 herum vermutlich dem herzschlag nahe: (aktennotiz) "daß eine Persönlichkeit, die von Pg. Rosenberg wegen einer Befürwortung Noldes aus dem Studentenbund entfernt wurde, plötzlich im Kulturamt des Werkes "Kraft durch Freude" tätig sein kann."
es handelte sich um otto andreas schreiber von goebbels empfohlen. leiter der abteilung war hans weidemann der ein anderes verständnis von kunst hatte wie rosenberg. nach ansicht der mitarbeiter rosenbergs ein kulturbolschewist der die haltung der bewegung zu verfälschen suchte.
1934 war überhaupt nich klar was nationalsozialistische kunst denn sein sollte.
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Dienstag, 12. Februar 2013, 17:20
Es geht nicht um nationalsozialistische Kunst, sondern um die massensuggestive Bildsprache der Nazis. Das geht bei Uniformen los (seit Jahrzehnten orientiert man sich in Filmen an Uniformen, wenn es um die Darstellung der Finsterlinge geht) über Film und Foto, Plastiken, Architektur, Aufmärsche. Das hat doch perfekt funktioniert. So etwas hatte keiner zu bieten.
Es gibt da eine hervorragende Verfilmung von Shakespeares Richard III mit Ian McKellen, welche die Handlung in ein faschistisches England verlegt und nach und nach das Geschehen mit all den Requisiten der Naziära ausstattet. Bis heute ist noch keinem eingefallen, wie man das toppen könnte.
http://www.youtube.com/watch?v=E6_j3sgfaGg
Und Nazi-Chic, insbesondere die Anlehnung an die schwarze Ausgehuniform des SS ist doch schon lange in der (Sub)Kultur nicht wegzudenken. Mit nem grob zusammengenähten Kartoffelsack hingegen faszinierst du keinen.
Es gibt da eine hervorragende Verfilmung von Shakespeares Richard III mit Ian McKellen, welche die Handlung in ein faschistisches England verlegt und nach und nach das Geschehen mit all den Requisiten der Naziära ausstattet. Bis heute ist noch keinem eingefallen, wie man das toppen könnte.
http://www.youtube.com/watch?v=E6_j3sgfaGg
Und Nazi-Chic, insbesondere die Anlehnung an die schwarze Ausgehuniform des SS ist doch schon lange in der (Sub)Kultur nicht wegzudenken. Mit nem grob zusammengenähten Kartoffelsack hingegen faszinierst du keinen.
kreuzbube,
Dienstag, 12. Februar 2013, 19:55
die massensuggestive bildsprache von goebbels hatte spätestens nach stalingrad die faszination einer pissrinne. die nazis gibt es gar nich. der laden wär ohne krieg völlig in sich zusammengefallen an ihrer eigenen völligen unfähigkeit abba da die propaganda so geil weiterwirkt wie ich lesen muss reg doch schwarze schulinformen an.
die faszination der uniformität is doch viel älter. das ham die doch nich erfunden. die haben gar nix erfunden. nochnichma die autobahn. nix überhaupt nix.
ich rede hier von kunst und nationalsozialismus und nich wie im hause goebbels fiktionen als wirklichkeit verkauft wurden. wenn du das so runterbrichst haste se doch nich mehr alle auffe birne.
ein zitterwolf im kartoffelsack is für frauen immer noch faszinierender als ein kurzbeiniger mit bärtchen der 2 mal seinen schulabschluss an der realschule nicht geschafft hat und 2 aufnahmeprüfungen bei der kunstakademie versemmelt hat. blöd rummbrüllen kann ich auch. nur wirke ich dann nich so lächerlich.
wie sah das denn aus in sachen kunst. partei und staat waren gleichgeschaltet nach der propaganda. ein herz und eine seele. die wirklichkeit sah völlig anders aus. die stritten sich wie die kesselflicker. jeda machte was anderes. darüber gab es noch den führerauftrag. der ging an allem vorbei. stritten sie sich war hess als stellvertreter zuständig. dieser überzeugte nur durch seine treue. das war alles mehr konnte der nich. kamen sie allso angetrottelt gab es weisungen wie das orakel von delphi. konnte jeder auslegen wie er wollte. ein einziges tollhaus. unterschrieben sie untereinander vereinbarungen so hielt sich keiner dranne. von wegen führerprinzip.
die faszination der uniformität is doch viel älter. das ham die doch nich erfunden. die haben gar nix erfunden. nochnichma die autobahn. nix überhaupt nix.
ich rede hier von kunst und nationalsozialismus und nich wie im hause goebbels fiktionen als wirklichkeit verkauft wurden. wenn du das so runterbrichst haste se doch nich mehr alle auffe birne.
ein zitterwolf im kartoffelsack is für frauen immer noch faszinierender als ein kurzbeiniger mit bärtchen der 2 mal seinen schulabschluss an der realschule nicht geschafft hat und 2 aufnahmeprüfungen bei der kunstakademie versemmelt hat. blöd rummbrüllen kann ich auch. nur wirke ich dann nich so lächerlich.
wie sah das denn aus in sachen kunst. partei und staat waren gleichgeschaltet nach der propaganda. ein herz und eine seele. die wirklichkeit sah völlig anders aus. die stritten sich wie die kesselflicker. jeda machte was anderes. darüber gab es noch den führerauftrag. der ging an allem vorbei. stritten sie sich war hess als stellvertreter zuständig. dieser überzeugte nur durch seine treue. das war alles mehr konnte der nich. kamen sie allso angetrottelt gab es weisungen wie das orakel von delphi. konnte jeder auslegen wie er wollte. ein einziges tollhaus. unterschrieben sie untereinander vereinbarungen so hielt sich keiner dranne. von wegen führerprinzip.
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Dienstag, 12. Februar 2013, 21:42
Was willste denn mit mir? Uniform? Habe ich mein Lebtag nicht angehabt und daran wird sich auch nichts ändern.
Die Nazis haben Popkultur betrieben und damit die Massen erreicht. Klar kippt das irgendwann, vor allem, wenn der Krieg nicht so läuft wie gedacht und am Beispiel Stalingrad veranschaulicht. Aber bis dahin haben sie es geschafft, weite Teile der Bevölkerung -auch militärisch- zu mobilisieren und in einen totalen Krieg mitzureißen, der einen ganzen Kontinent zerstört hat. Dass das am Schluss komplett in einem Debakel geendet hat, enden musste, ändert doch nichts daran, dass die die Massen zu Beginn keineswegs nur mit Terror in ihren Bann gezogen haben. Für einen Haufen Deppen, als die Du sie darstellst, haben sie es recht erfolgreich geschafft, Millionen in den Untergang marschieren zu lassen. Ohne die bereits beschrieben Elemente ist das nicht denkbar. Ob die das alles erfunden haben, spielt doch gar keine Rolle, sie haben offenkundig ein hinreichend verführerisches Gesamtpaket geschnürt.
Sogar heute sind die noch jeden Abend im Fernsehen.
Und: Die anderen hatten leider keine besseren Bilder.
Die Nazis haben Popkultur betrieben und damit die Massen erreicht. Klar kippt das irgendwann, vor allem, wenn der Krieg nicht so läuft wie gedacht und am Beispiel Stalingrad veranschaulicht. Aber bis dahin haben sie es geschafft, weite Teile der Bevölkerung -auch militärisch- zu mobilisieren und in einen totalen Krieg mitzureißen, der einen ganzen Kontinent zerstört hat. Dass das am Schluss komplett in einem Debakel geendet hat, enden musste, ändert doch nichts daran, dass die die Massen zu Beginn keineswegs nur mit Terror in ihren Bann gezogen haben. Für einen Haufen Deppen, als die Du sie darstellst, haben sie es recht erfolgreich geschafft, Millionen in den Untergang marschieren zu lassen. Ohne die bereits beschrieben Elemente ist das nicht denkbar. Ob die das alles erfunden haben, spielt doch gar keine Rolle, sie haben offenkundig ein hinreichend verführerisches Gesamtpaket geschnürt.
Sogar heute sind die noch jeden Abend im Fernsehen.
Und: Die anderen hatten leider keine besseren Bilder.
kreuzbube,
Dienstag, 12. Februar 2013, 23:27
jezz muss ich grad gucken wie viel ich gesoffen hab um nich ausfallend zu werden weil ich dich mag
wieso sind sie heute permanent im tv
weil spiegel.tv permantent die scheisse von goebbels verbreitet
nein das gesammtverführerische gesamtpaket war nur eine fiktion
die frechheit die du dir hier geleistet hast
is der satz: nationalsozialisten sind popkultur
ich mag dich
ich mag prieditis
ich will dich nich zerreissen
abba du bist ech kurz davor
das unmenschliche am zitterwolf sind seine emotionen
wieso sind sie heute permanent im tv
weil spiegel.tv permantent die scheisse von goebbels verbreitet
nein das gesammtverführerische gesamtpaket war nur eine fiktion
die frechheit die du dir hier geleistet hast
is der satz: nationalsozialisten sind popkultur
ich mag dich
ich mag prieditis
ich will dich nich zerreissen
abba du bist ech kurz davor
das unmenschliche am zitterwolf sind seine emotionen
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Dienstag, 12. Februar 2013, 23:34
Vielen Dank für die Hinweise zu Django und Richard III.
Über einige Querverweise kamen noch einige weitere Videos mit lustigen Musikanten in ähnlichem Ambiente.
Ganz großes Kino, auch musikalisch!
Über einige Querverweise kamen noch einige weitere Videos mit lustigen Musikanten in ähnlichem Ambiente.
Ganz großes Kino, auch musikalisch!
prieditis,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 03:20
ziwo, wieder besser heute morgen?
Ich benenne nur, das hat mir befürworten nichts zu tun.
Ich schrieb "Die Nazis haben Popkultur betrieben..."
Veit Harlans Jud Süss wurde von 20 Millionen (!) Menschen gesehen.
Wenn das nicht Populärkultur im Wortsinne ist, dann weiß ich nicht, was sonst. Heute träumt jeder Filmemacher von einem Zehntel der Zuschauer.
Nazis sind heute Bestandteil der Populärkultur. Wenn ich Dir dazu alle Beispiele auflisten wollte, wäre ich den ganzen Tag beschäftigt. Von Musikern in erkennbar den Nazi-Uniformen entlehnten Kostümen, über Filme (zuletzt Iron Sky, da flüchten die Nazis auf den Mond und kommen Jahrzehnte in fliegenden Nazi-Untertassen wieder, übrigens mit crowdfunding finanziert, wovon die meisten Geldgeber aus Deutschland kamen) über allerlei Bücher die damit spielen, was gewesen wäre, hätten die Nazis den Krieg gewonnen. Schau Dir Pink Floyds "The Wall" an, wann immer Totalitäres dargestellt werden soll, greift man auf die Bilder der Nazis zurück. Kein comedian kommt heute ohne Hitler aus. "Er ist wieder da" ist bei amazon unter den Top 10 der Verkaufszahlen. Oder auch Nazi trash/exploitatio (kannst ja mal nach "Ilsa, She Wolf of the SS" suchen). Dann der ganze Fetischbereich. Das alles wiederzugeben, da hätte ich richtig lange zu tun. Und jetzt sag Du mir noch mal, dass da kein Faszinosum besteht und Nazis nicht in der Popkultur verankert sind.
Und überhaupt, deshalb ist ja auch dieser ganze "Kampf gegen rechts" mit seiner Dämonisierung ein Schmarrn und lädt dieses Faszinosum immer wieder auf. Das ist wie wenn du ein schreckliches Bild aufhängst und sagst "Das ist schrecklich. Guckt da nicht hin. Keinesfall hingucken!" Warum gucken die denn alle sowas wie "Der Untergang"? . Ein Schauer. Ein wohliger.
Ich hingegen würd' ein schöneres Bild danebenhängen. Vielleicht eins von unserem Pinselschwinger hier.
Wenn nun aber die falschen, und da kommen wir wieder zum Anfang, zu Leni Riefenstahl, zurück, die guten Bilder haben, dann wird's schwierig.
Aber was weiß ich denn schon.
Ich benenne nur, das hat mir befürworten nichts zu tun.
Ich schrieb "Die Nazis haben Popkultur betrieben..."
Veit Harlans Jud Süss wurde von 20 Millionen (!) Menschen gesehen.
Wenn das nicht Populärkultur im Wortsinne ist, dann weiß ich nicht, was sonst. Heute träumt jeder Filmemacher von einem Zehntel der Zuschauer.
Nazis sind heute Bestandteil der Populärkultur. Wenn ich Dir dazu alle Beispiele auflisten wollte, wäre ich den ganzen Tag beschäftigt. Von Musikern in erkennbar den Nazi-Uniformen entlehnten Kostümen, über Filme (zuletzt Iron Sky, da flüchten die Nazis auf den Mond und kommen Jahrzehnte in fliegenden Nazi-Untertassen wieder, übrigens mit crowdfunding finanziert, wovon die meisten Geldgeber aus Deutschland kamen) über allerlei Bücher die damit spielen, was gewesen wäre, hätten die Nazis den Krieg gewonnen. Schau Dir Pink Floyds "The Wall" an, wann immer Totalitäres dargestellt werden soll, greift man auf die Bilder der Nazis zurück. Kein comedian kommt heute ohne Hitler aus. "Er ist wieder da" ist bei amazon unter den Top 10 der Verkaufszahlen. Oder auch Nazi trash/exploitatio (kannst ja mal nach "Ilsa, She Wolf of the SS" suchen). Dann der ganze Fetischbereich. Das alles wiederzugeben, da hätte ich richtig lange zu tun. Und jetzt sag Du mir noch mal, dass da kein Faszinosum besteht und Nazis nicht in der Popkultur verankert sind.
Und überhaupt, deshalb ist ja auch dieser ganze "Kampf gegen rechts" mit seiner Dämonisierung ein Schmarrn und lädt dieses Faszinosum immer wieder auf. Das ist wie wenn du ein schreckliches Bild aufhängst und sagst "Das ist schrecklich. Guckt da nicht hin. Keinesfall hingucken!" Warum gucken die denn alle sowas wie "Der Untergang"? . Ein Schauer. Ein wohliger.
Ich hingegen würd' ein schöneres Bild danebenhängen. Vielleicht eins von unserem Pinselschwinger hier.
Wenn nun aber die falschen, und da kommen wir wieder zum Anfang, zu Leni Riefenstahl, zurück, die guten Bilder haben, dann wird's schwierig.
Aber was weiß ich denn schon.
kreuzbube,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 09:59
die zensurbehörde von blogger.de hat widda zugeschlagen - zottelwolferl war gesperrt
kreuzbube,
wenn ich kein tv sondern nur das kino habe und dort keine alternativen zur verfügung stehn dann geh ich eben in diesen film. is ja sonst nix los.
da kann ich doch nich herkommen und von 20 millionen zuschauern sprechen und dann pop-kultur ausrufen. das is doch ein unding. du vergleichst hier äppel mit birnen
komm ich eben mit chaplin und der grosse diktator
und du verwechselst den umgang mit nationalsozialistischer geschichte und setzt das selbstverständlich gleich mit dem gefühl der faszination. das is doch völlig irrig.
iron-sky is doch eine satire und selbstverständlich greif ich wenn ich totalitäres darstellen will wie in the wall den nationalsozialismus auf. das drängt sich doch mehr als auf.
was hat das mit popkultur zu tun?
natürlich kann ich mit versatzstücken aus der goebbels-propaganda hervorragend provozieren abba ich übernehme doch nicht den inhalt sondern bestimme den inhalt. die wertigkeit ist doch eine völlig andere. der inhalt bin doch ich und nich die rassenhygiene der nationalismus willkür mord verbrechen vernichtung kriegslust odda rosenbergsche wahnvorstellungen.
was hat das mit popkultur zu tun?
darf ich vielleicht darauf hinweisen das in der nationalsozialistischen ideologie der einzelne nicht zählt gar nichts zu zählen hat sondern im volkskörper aufgeht. das es das individuum wie wir das verstehn überhaupt nicht gibt. nu erzähl mir blos in der total individualisierten pop-kultur wird die vernichtung des individuums propagiert.
das is doch lächerlich
kreuzbube,
wenn ich kein tv sondern nur das kino habe und dort keine alternativen zur verfügung stehn dann geh ich eben in diesen film. is ja sonst nix los.
da kann ich doch nich herkommen und von 20 millionen zuschauern sprechen und dann pop-kultur ausrufen. das is doch ein unding. du vergleichst hier äppel mit birnen
komm ich eben mit chaplin und der grosse diktator
und du verwechselst den umgang mit nationalsozialistischer geschichte und setzt das selbstverständlich gleich mit dem gefühl der faszination. das is doch völlig irrig.
iron-sky is doch eine satire und selbstverständlich greif ich wenn ich totalitäres darstellen will wie in the wall den nationalsozialismus auf. das drängt sich doch mehr als auf.
was hat das mit popkultur zu tun?
natürlich kann ich mit versatzstücken aus der goebbels-propaganda hervorragend provozieren abba ich übernehme doch nicht den inhalt sondern bestimme den inhalt. die wertigkeit ist doch eine völlig andere. der inhalt bin doch ich und nich die rassenhygiene der nationalismus willkür mord verbrechen vernichtung kriegslust odda rosenbergsche wahnvorstellungen.
was hat das mit popkultur zu tun?
darf ich vielleicht darauf hinweisen das in der nationalsozialistischen ideologie der einzelne nicht zählt gar nichts zu zählen hat sondern im volkskörper aufgeht. das es das individuum wie wir das verstehn überhaupt nicht gibt. nu erzähl mir blos in der total individualisierten pop-kultur wird die vernichtung des individuums propagiert.
das is doch lächerlich
,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 12:12
Ja klar. Die UFA hat in den 30er und 40 er Jahren keine anderen Filme gedreht... das ist doch lächerlich. Mal als Vergleich, der Kassenknüller Münchhausen mit Albers, reinste Populärkultur, hatte etwas weniger Zuschauer als Jud Süss. Welcher Film erreicht eigentlich heute, im Fernsehzeitalter, eine Zuschauerbeteiligung von 20 Mios? So etwas bezeichnet man als Straßenfeger.
Aber wir reden komplett aneinander vorbei. Ich spreche über eine massenwirksame Verpackung, die sogar ohne ihren Inhalt noch funktioniert. Um nichts anderes ging es, als ich sagte, sie hatten die besseren Bilder als die anderen. Aber lassen wir das.
Aber wir reden komplett aneinander vorbei. Ich spreche über eine massenwirksame Verpackung, die sogar ohne ihren Inhalt noch funktioniert. Um nichts anderes ging es, als ich sagte, sie hatten die besseren Bilder als die anderen. Aber lassen wir das.
kreuzbube,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 13:29
unbegreiflich isses mir wie du mit diesen zuschauerzahlen daherkommst die auch noch von goebbels zensiert wurden und einfach nicht verstehst das du niemals solche zuschauerzahlen heute haben kannst.
auch wenn es nur ein zensiertes kino gibt dann gehen die leute trotzdem ins kino wenn es kein tv gibt.
wanderkinos klapperten die ländlichen gebiete ab
der hitler-jugend wurde räume fürs kino zur verfügung gestellt
am schluss war noch die wiener oper ein kino
1944 wurden 1,1 milliarden kinokarten verkauft
wie kannste das mit heute vergleichen?
ja selbstverständlich ziehen se sich münchhausen rein. die qualtität spielt nich die grosse rolle
und eine massenwirksame verpackung die ohne inhalt funktioniert is absolut abstrus. die filme waren sämtlich durch und durch zensiert und es wurde selbstverständlich wo es ging der inhalt reingepackt der erwünscht war
ja und wenn die bomben auf die dächer fallen dann gibts eben was leichtes schönes zum ablenken. danach darfste dann widda beim löschen helfen.
auch wenn es nur ein zensiertes kino gibt dann gehen die leute trotzdem ins kino wenn es kein tv gibt.
wanderkinos klapperten die ländlichen gebiete ab
der hitler-jugend wurde räume fürs kino zur verfügung gestellt
am schluss war noch die wiener oper ein kino
1944 wurden 1,1 milliarden kinokarten verkauft
wie kannste das mit heute vergleichen?
ja selbstverständlich ziehen se sich münchhausen rein. die qualtität spielt nich die grosse rolle
und eine massenwirksame verpackung die ohne inhalt funktioniert is absolut abstrus. die filme waren sämtlich durch und durch zensiert und es wurde selbstverständlich wo es ging der inhalt reingepackt der erwünscht war
ja und wenn die bomben auf die dächer fallen dann gibts eben was leichtes schönes zum ablenken. danach darfste dann widda beim löschen helfen.
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Mittwoch, 13. Februar 2013, 14:09
Ich vermute mal, was kreuzbube mit Popkultur ursprünglich meinte, ist erst in zweiter Linie das, was die Nazis an Unterhaltung produzierten - sondern in erster Linie die ikonographische Vereinnahmung des Nazi-Phänomens in neuerer Zeit, besonders augenfällig in der Star-Wars-Figur Darth Vader und den Generälen des Imperiums verkörpert, im Leni-Riefenstahl-Video von Rammstein oder selbst in Fernsehserien wie "Ein Käfig voller Narren" und in diversen Monty-Python-Sketchen.
Ansonsten habe ich auch meine liebe Mühe damit, den heutigen Begriff von Popkultur dem Output des Goebbels'schen Propaganda-Apparats übergestülpt zu sehen, auch wenn wenn die Analogie der Massenwirksamkeit dazu vordergründig einlädt. Es passt trotzdem nicht so recht - aus Gründen, die mein Vorredner recht plausibel darlegt.
Ansonsten habe ich auch meine liebe Mühe damit, den heutigen Begriff von Popkultur dem Output des Goebbels'schen Propaganda-Apparats übergestülpt zu sehen, auch wenn wenn die Analogie der Massenwirksamkeit dazu vordergründig einlädt. Es passt trotzdem nicht so recht - aus Gründen, die mein Vorredner recht plausibel darlegt.
mark793,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 18:01
ich rechne ma jezz für kreuzbube
1100000000 kinokarten durch 52 wochen bedeutet genau jedes wochenende 21 153 846 kinokarten
und das wird mit heute verglichen
und daraus der beweis bez. der qualität der filme gezogen und wie populär die alle waren
1100000000 kinokarten durch 52 wochen bedeutet genau jedes wochenende 21 153 846 kinokarten
und das wird mit heute verglichen
und daraus der beweis bez. der qualität der filme gezogen und wie populär die alle waren
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Mittwoch, 13. Februar 2013, 18:17
Was so aus einem Krankheitsbericht werden kann. "Volkskultur" oder "Volkskunst", heute Popkultur kommt quasi von "unten" vom Volke, bis zum Massenphänomen. Hochkultur diente und dient den Geld- und Entscheidungsträgern(klingt schwülstig, jaja), wird von ihnen gefördert, bezahlt, in Bedingungen gebettet, geschniegelt und gebügelt. Die Massen dürfen selbstverständlich mitjubeln. Das ist keine Popkultur im engeren Sinne. Gang nam style schon eher ;)) David Bowie und prieditis sowieso!
Hm, das habe ich nun im Fieberwahn kluggeschissen. Aber nur kurz.
Hm, das habe ich nun im Fieberwahn kluggeschissen. Aber nur kurz.
carodame,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 20:49
@mark793, wieso passen die kulturellen Erzeugnisse während der Nazizeit nicht unter "Popkultur"? Nehmen wir uns doch Mal eben der Definition "Popkultur" bei Wikipedia an:
"Der Begriff Popkultur (von lateinisch populus ‚Volk‘) oder Populärkultur bezeichnet kulturelle Erzeugnisse und Alltagspraktiken, die vor allem seit dem 20. Jahrhundert im Zuge der gesellschaftlichen Modernisierung als Massenkultur Verbreitung finden. Die Etablierung des Massenkonsums seit dem späteren 19. Jahrhundert spielt dafür eine Rolle.
Der Begriff Populärkultur hat sich auch als allgemeinerer und neutraler Ersatz für die ältere Bezeichnung „Volkskultur“ durchgesetzt. Der Ausdruck Populärkultur ist eher Fachjargon, Popkultur dagegen eher Szenejargon. Im modernen Sinne, etwa in der Soziologie und den Cultural Studies, bezeichnet Populärkultur gesamtgesellschaftliche Phänomene, die nahezu alle kulturellen Sparten umfassen. Populärkultur unterscheidet sich durch ihren „populären“, also volkstümlichen oder auch proletarischen Charakter von der sogenannten Hochkultur. Beispiele für Populärkultur sind Sport, Massenmedien, Trivialliteratur und Popmusik."
Wenn Zarah Leander vor deutschen Soldaten "Davon geht die Welt nicht unter" sang, dann war das Pop. Pop music. Popular music. Und nicht dargeboten von einer unansehnlichen Frau, die keinen Ton traf, sondern eine, die die Massen begeisterte. Ein Popstar. Auf die Spitze getrieben Pop dann bei "Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehn" Da haben sie tatsächlich Hitlers Leibstandarte in Frauenkleider gesteckt und geschminkt hat, weil man möglichst große "Frauen" haben wollte.
Es geht hier nicht um einen Propagandamythos, als habe Goebbels Propagandaapparat alleine der Naziherrschaft den Weg bereitet, aber Naziherrschaft bestand nicht nur aus dem Eckpfeiler Terror, sondern eben auch auf zunächst wirksamer Propaganda, die sich gezielt der Populärkultur bediente.
Um mal einen jener Autoren zu bemühen, der sich mit dieser Thematik befasst hat (Thymian Bussemer):
"Bussemer plädiert in seinem Buch für eine historisch informierte kommunikationswissenschaftliche Propagandaforschung, die dem Publikum und den Rezeptionsprozessen mehr Aufmerksamkeit schenkt. Dafür bedarf es einer binnendifferenzierten Sicht auf die NS-Propaganda, sowohl in historischer als auch in sozialer Perspektive. Der Verfasser unterscheidet drei Phasen der NS-Propaganda (S. 13ff.): Politische Agitation und Parteienwerbung (1929–1933), Integrationspropaganda (1933–1938/39) und Kriegspropaganda (1939–1945). In diesen Stadien weichen die Inhalte, Techniken, Verbreitungsmethoden und Rezeptionsweisen der NS-Propaganda beträchtlich voneinander ab. Im Mittelpunkt der Studie steht die Integrationspropaganda, die auf eine "Kombination von Unterhaltungsangeboten und Aufbaurhetorik" setzte. Sie war die erfolgreichste Variante der NS-Propaganda. Ihre Attraktivität für breite Bevölkerungsschichten rührte aber nicht daher, daß in dieser Zeit die Propagandamaschinerie am perfektesten funktionierte, sondern weil sie partiell auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einging und Formen der Populärkultur integrierte."
Leni Riefenstahl Popstar auf dem Cover des Time Magazine vom 17.02.1936:
http://www.time.com/time/covers/0,16641,19360217,00.html
"Der Begriff Popkultur (von lateinisch populus ‚Volk‘) oder Populärkultur bezeichnet kulturelle Erzeugnisse und Alltagspraktiken, die vor allem seit dem 20. Jahrhundert im Zuge der gesellschaftlichen Modernisierung als Massenkultur Verbreitung finden. Die Etablierung des Massenkonsums seit dem späteren 19. Jahrhundert spielt dafür eine Rolle.
Der Begriff Populärkultur hat sich auch als allgemeinerer und neutraler Ersatz für die ältere Bezeichnung „Volkskultur“ durchgesetzt. Der Ausdruck Populärkultur ist eher Fachjargon, Popkultur dagegen eher Szenejargon. Im modernen Sinne, etwa in der Soziologie und den Cultural Studies, bezeichnet Populärkultur gesamtgesellschaftliche Phänomene, die nahezu alle kulturellen Sparten umfassen. Populärkultur unterscheidet sich durch ihren „populären“, also volkstümlichen oder auch proletarischen Charakter von der sogenannten Hochkultur. Beispiele für Populärkultur sind Sport, Massenmedien, Trivialliteratur und Popmusik."
Wenn Zarah Leander vor deutschen Soldaten "Davon geht die Welt nicht unter" sang, dann war das Pop. Pop music. Popular music. Und nicht dargeboten von einer unansehnlichen Frau, die keinen Ton traf, sondern eine, die die Massen begeisterte. Ein Popstar. Auf die Spitze getrieben Pop dann bei "Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehn" Da haben sie tatsächlich Hitlers Leibstandarte in Frauenkleider gesteckt und geschminkt hat, weil man möglichst große "Frauen" haben wollte.
Es geht hier nicht um einen Propagandamythos, als habe Goebbels Propagandaapparat alleine der Naziherrschaft den Weg bereitet, aber Naziherrschaft bestand nicht nur aus dem Eckpfeiler Terror, sondern eben auch auf zunächst wirksamer Propaganda, die sich gezielt der Populärkultur bediente.
Um mal einen jener Autoren zu bemühen, der sich mit dieser Thematik befasst hat (Thymian Bussemer):
"Bussemer plädiert in seinem Buch für eine historisch informierte kommunikationswissenschaftliche Propagandaforschung, die dem Publikum und den Rezeptionsprozessen mehr Aufmerksamkeit schenkt. Dafür bedarf es einer binnendifferenzierten Sicht auf die NS-Propaganda, sowohl in historischer als auch in sozialer Perspektive. Der Verfasser unterscheidet drei Phasen der NS-Propaganda (S. 13ff.): Politische Agitation und Parteienwerbung (1929–1933), Integrationspropaganda (1933–1938/39) und Kriegspropaganda (1939–1945). In diesen Stadien weichen die Inhalte, Techniken, Verbreitungsmethoden und Rezeptionsweisen der NS-Propaganda beträchtlich voneinander ab. Im Mittelpunkt der Studie steht die Integrationspropaganda, die auf eine "Kombination von Unterhaltungsangeboten und Aufbaurhetorik" setzte. Sie war die erfolgreichste Variante der NS-Propaganda. Ihre Attraktivität für breite Bevölkerungsschichten rührte aber nicht daher, daß in dieser Zeit die Propagandamaschinerie am perfektesten funktionierte, sondern weil sie partiell auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einging und Formen der Populärkultur integrierte."
Leni Riefenstahl Popstar auf dem Cover des Time Magazine vom 17.02.1936:
http://www.time.com/time/covers/0,16641,19360217,00.html
kreuzbube,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 23:32
In Wahrheit war Fasching (was du listig unterschlagen hast, mein lieber Freund!), nun am 1) Aschermittwoch ist
2) Dresden. Immerhin 3) schönes Kostüm!
2) Dresden. Immerhin 3) schönes Kostüm!
fritz_,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 10:08
Kostüm?
Die Buxe habe ich mir umständlich anfertigen lassen, aus feinstem Halbleinen!
Ich bin auch ansonsten jemand, der gerne auch mal den obersten Hemdknopf schließt.
a) weils besser aussieht und
b) auch dieser Knopf ist bezahlt und darf genutzt werden ;o)
Kostüm!...
da muss ich jetzt erstmal zitternd das Papier eines Schokostäbchens abknibbeln...
Die Buxe habe ich mir umständlich anfertigen lassen, aus feinstem Halbleinen!
Ich bin auch ansonsten jemand, der gerne auch mal den obersten Hemdknopf schließt.
a) weils besser aussieht und
b) auch dieser Knopf ist bezahlt und darf genutzt werden ;o)
Kostüm!...
da muss ich jetzt erstmal zitternd das Papier eines Schokostäbchens abknibbeln...
prieditis,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 17:31
Wenn das so ist, lügt das Fernsehen, dessen Informationen über fremde Landstriche ich bisher immer verlässlich fand.
Was ich mir zusammengereimt habe, ist, am Kappessonntag schunkeln alle von früh bis spat auf den Straßen , legen sich was nicht Alltägliches an (=Kostüm) und laufen dann geschlossen von Düsseldorf nach Köln zumRudelbums Weißbierumtrunk.
So ganz grob sollte das mit der Wirklichkeit kongruieren? Sonst muss dringend die Bildröhre justiert werden, bis der letzte Fernsehschaffende versteht, dass manGeld nicht essen kann nicht lügt.
Was ich mir zusammengereimt habe, ist, am Kappessonntag schunkeln alle von früh bis spat auf den Straßen , legen sich was nicht Alltägliches an (=Kostüm) und laufen dann geschlossen von Düsseldorf nach Köln zum
So ganz grob sollte das mit der Wirklichkeit kongruieren? Sonst muss dringend die Bildröhre justiert werden, bis der letzte Fernsehschaffende versteht, dass man
fritz_,
Mittwoch, 13. Februar 2013, 19:38
Ja, auf den Straßen, das stimmt.
Aber nicht in den Parks. Darum konnte ich auch so schöne Fotos ohne die sonst üblichen Menschentrauben knipsen.
Aber die Knickerbocker trage ich oft, wenn ich mit diesem Fahrrad unterwegs bin. Neulich riefen mir noch als Hip-Hoper verkleidete Jugendliche (die sonst bestimmt immer nur Bleyles Matrosenanzüge tragen) zu:
"Voll stylish!"
Von Düsseldorf nach Köln... da werden Sie hier Schwierigkeiten haben, jemanden zu finden, der das offen zugibt. ;o)
Aber nicht in den Parks. Darum konnte ich auch so schöne Fotos ohne die sonst üblichen Menschentrauben knipsen.
Aber die Knickerbocker trage ich oft, wenn ich mit diesem Fahrrad unterwegs bin. Neulich riefen mir noch als Hip-Hoper verkleidete Jugendliche (die sonst bestimmt immer nur Bleyles Matrosenanzüge tragen) zu:
"Voll stylish!"
Von Düsseldorf nach Köln... da werden Sie hier Schwierigkeiten haben, jemanden zu finden, der das offen zugibt. ;o)
prieditis,
Donnerstag, 14. Februar 2013, 13:44