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"Dans les douches du vieux velodrome de Roubaix"
Geheimtechnik
Format: ca. 30 x 40 cm
Kennen Sie, geneigter Leser, das nordfranzösische Städtchen Roubaix?
Nein? Macht nix, Sie haben nicht viel verpasst. Ein Café vielleicht, Chez Salah. Das gehört einem renitenten Fortschritssverhinderer, der durch die Weigerung, sein Café zu veräussern, ganz alleine für die wirtschaftliche Misere des französischen Nordens verantwortlich zeichnet.
Vielleicht kennen Sie aber auch das Rennradrennen von Paris nach Roubaix.
Da führt ein gutes Stück des Weges über holpriges Kopfsteinpflaster.
Also, man nennt es Kopfsteinpflaster. Wir kennen das ja alle seit den 1980er Jahren, als aus Westdeutschland stammende Einkäufer die Blaubasaltsteine der Straßen und Marktplätze der damaligen DDR Waggonweise aufkauften, um damit den in der Entstehung befindlichen City-Festen der westdeutschen Komunen die richtige Grundlage zu verschaffen.
In Nordfrankreich hingegen flog irgendwann mal ein Flugzeug über die Felder und hat die Steine fallen lassen. Und genauso blieben die dann auch liegen.
Und da fahren die mit ihren Sportgeräten drüber. Schinden sich und ihr Material (kaum einer kommt mit dem Rad ins Ziel, mit dem er in Paris startete, immer geht irgendwas kaputt).
Und dann kommen die in Roubaix an, sehen die Stadt, fahren noch zwei Runden über die Radbahn und dann direkt in die aus Sichtbeton bestehenden Duschen. Die Eindrücke führen dann dazu, dass man vor Verzweiflung zusammenbricht.