[1686]
"Via Apia"
Acryl auf Leinwand
Format: ca. 13 x 18 cm
"Guck mal, Dr. Reil! Ich hab neuerdings Sommersprossen! Chic, nicht wahr?"
- "Mein Kind, das sind Roseolen..."
OMG! Ich bin so VOLL FETT geworden!!!
Guck mal, Früher, ne, also, hat der kreuzbube gesagt, da sind die Menschenmassen raus aus der Bude in die Natur. Da hatte man dann Holzbalken in die Landschaft gepflanzt und man konnte davor Kniebeugen machen.
Hab ich mal recherchiert. Vonwegen der Herzinfarktgefahr, haben sie damals gesagt und deren Vermeidung. Ich glaub davon kein Wort! Das war einzig und alleine um damals, im Kalten Krieg, den Klassenfeind durch eine durchmobilisierte Bevölkerung in Schach zu halten! So!
Und der dunkle Mann von der dunklen Seite, ne, der hat dann gesagt, daß bei ihm in der Nähe noch so ein Einzelkämpfer-Pakurs---Parkuss--- so´n Rundkurs wär.
Da wollt ich dann hin.
Mit dem Rumpelrad. Bei strahlendem Sonnenschein!
Also, was man hier so Sonnenschein nennt.
Diesmal auch über nicht versiegelte Flächen der Stadt. Das ist nämlich der Vorteil von dem Rumpelrad, das hält nix auf!
Bis auf die Tauben, die mir auf dem Weg hinterlistig auflauerten, und mich voll angefaucht haben. Da hatte ich schon die Pulsfrequenz von 130 – im Ruhezustand. So Spatzen können mit ihren Schnäbeln nämlich schmerzhafte Fleischwunden verursachen! Die entzünden sich dann und man muss sterben. Durch einen vermeintlich harmlosen Zwick in den Allerwertesten und dann tot, das war nix für mich und ich bin mit Georg Kreisler seinem Hit „Tauben vergiften im Park“ auf den Lippen um die Zaunkönige herum weitergeradelt.
Am Horizont hab ich andere Menschen gesehen, die wollt ich dann warnen, wegen der bissigen Piepmätze von vorhin.
Die wussten aber schon bescheid. Mir haben sie dann gesagt, ich müsse wieder zurück, denn hier sei das Ende der Weltgeschichte. "Aber nicht das von Fukushi...äh Fukuyama! Oder?"
Es war sowieso, literarisch betrachtet, das Verschwinden der Kindheit
(Das Verschwinden der Kindheit)
„Wenn der Postman dreimal klingelt...“ dachte ich, nicht zu Ende und außerdem noch:
„Ja, wenn das Leben so gefährlich ist, dann sollten die Racker mal lieber nicht draußen spielen. Es gibt da ja bereits ganz hervorragende Computer-Programme, auch und gerade für die Kleinsten.
Und Fernsehen. Fernsehen gibt es auch.“
Dann bin ich wieder los, mit ordentlich
(Veloce)
denn ich wollte ja in den sogenannten Wald.
Als ich dann endlich dort ankam, war ich voll total erschüttert!
Ich hatte den Wald irgendwie anders in Erinnerung. Mehr so grün und Blätter und so.
Pustekuchen!
Da hatten die damals in den 80er Jahren wohl recht, mit dem sauren Regen und dem Waldsterben.
Aber dann fiel mir ein, daß es bestimmt mit dem Kalten Krieg zu tun hatte. Da hatten die hier wohl Agent Orange versprüht, für zum Testen.
(Agent-Orange-Testgelände)
Fein, dann fände sich auch bestimmt der Hồ-Chí-Minh- äh, Trimm-Dich-Pfad viel leichter.
Und gänzlich unerschrocken bin ich dann rein. Und rauf.
Die Steigung war gar nicht so schwierig- wenn nur der Sand nicht gewesen wäre!
Plötzlich musste ich auf halbem Weg anhalten. Nicht, weil ich die Höhe nicht hätte nehmen können, wegen zu wenig Butterbroten am Morgen, nein, nein.
Ich hatte was verloren, und das fiel mir just in diesem Moment, im Sand, ein. Und dann bin ich eben zurückgelaufen, um es aufzuheben.
Ich war aber nicht unglücklich, daß mich dabei kein Belgier gesehen hat. Die Belgier nämlich, die lieben ja das Fahren im Sand. Die haben ja sogar diese Räder mit LKW-Ladefläche vorne, einzig und alleine dafür, um Sandsäcke zu transportieren, wo die dann so ein kleines Loch reinpiecksen, nur, damit sie immer eine Handbreit Sand unterm Vorderrad haben.
Das kommt, weil die alten Straßenpflaster, aus (zuvor für Moules-Frites verwendeten) Miesmuschelschalen, sich so unbequem im Po anfühlen. Also, wenn man mit dem Rad über die Straße, mein ich. Nicht die Muscheln im...igitt . Da nimmt der Belgier lieber Sand. Also, für...ach, egal.
Fahren Sie, geneigter Betrachter, mal dahin, nach Belgien! Solln se mal sehen!
Dann ging es mit frischem Mut, und dem ollen Schiller auf, auf, aufs Rad und weiter.
Naja, erstmal hab ich geschoben, denn der Schwung war nach dem Absteigen erstmal perdu.
Die Gebrüder Grimm hatten mir übrigens extra vonwegen dem Jubeljahr von ihnen einen Baumstamm in den Weg gelegt. Sollte hier das Ende der Suche frühzeitig vor mir liegen?
Nee, ich hatte doch auch die Tauben überlebt. Da konnte mich doch so ein Holzstäbchen nicht schrecken! Ich habe einfach ein groß genüges Stück herausgesägt, damit ich bequem weiterfahren konnte.
(Grimms Baumstamm)
Rauf und runter ging das. Nur den blöden Trimm-Dich-Pfad, den hab ich nicht gefunden!
Vor jeder Kuppe dachte ich: „Jetzt gleich muss er doch mal kommen, der blöde Trimm-Dich-Pfad...“
Ich wollte doch was für die Gesundheit tun und nicht nur stupide mit dem Rad...
Wo es übrigens rauf geht, da kommt auch manchmal eine abschüssige Strecke.
Weil das Laub den Boden bedeckte, hab ich dann auch den Bombentrichter nicht gleich erkannt. Aber mit einem gewagten Stoppie war es mir möglich, das Schlimmste zu verhindern.
(Und wieder Fukuyama. Da, wo das Laub auf dem Boden aufhört, ist die Abrißkante und somit das Ende der Geschichte)
Das Ende der Geschichte:
Irgendwann hatte ich die Schnauze dermaßen gestrichen voll. Es gab nur Waldweg um Waldweg, nirgends was für die Gesundheit!
Entnervt warf ich das Handtuch.
Geneigter Betrachter, sehen Sie hier vielleicht einen Trimm-Dich-Pfad?!?
Und als ich dann auf dem Rückweg war, da hab ich ihn dann endlich entdeckt!
Original aus den 70er Jahren! Hervorragend erhalten! Mit weniger Macken als ich! Und ich war bestimmt schon öfter beim Arzt als dieser Trimm-Dich-Pfad. Also ehrlich!
Die Geräte im Einzelnen:
Duplex Rückentrainer
Den Duplex Rückentrainer hab ich ausgelassen, weil, ich war ja alleine. Fing ja schonmal hervorragend an!
Außerdem sah das Gerät doch recht neu aus. Vielleicht macht man heute mehr so Paar-Dich-Rundkurse, ich weiß es nicht.
Gravity Shoot
Hatten die Dinger auch damals schon so moderne englische Namen? Ich meine, in Deutschland?
Das ist voll anstrengend gewesen. Da muss man erst mit dem geschulterten Rad so eine kleine, verflixt kalte und rutschige Sprossenleiter aus Metallröhrchen raufklettern und oben angekommen, UFFBASSE! Damit man auf dem 18/10er Edelstahlbodenblech mit feuchtem Schuhwerk nicht gleich den Halt verliert und hinunterpurzelt.
Dann setzt man sich auf das Rad. Das an sich ist schon eine schöne Übung, weil der Platz sehr beengt ist. Und dann hat man die Wahl:
Entweder fährt man, ganz normal, die schiefe Ebene herunter. Oder man wählt den "Wuppertal Way", zurück über die Sprossen. Natürlich auf dem Rad sitzend.
Arm- and Leg- Twister
Oder die Ausfallschritt-und-Spagat-Maschine...
Vielleicht lieber mit Suspensorium.
Power Jump
Im Original hieß der wahrscheinlich: Die olympischen Ringe
Aber dann musste das geändert werden, wegen der Lizenzbestimmungen.
Alle fünf Röhren, aus dem Stand... hab ich nicht geschafft.
Extruder
In diesem Fall ist man selbst die Förderschnecke.
Ich empfehle, das Rad während der Durchführung an einem sicheren Ort abzustellen und anzuketten. Denn sonst könnten während der Übungsphase (ich erinnere an dieser Stelle an das Titelbild!!!) böse Spitzbuben auf den Gedanken kommen, sich widerrechtlich in den Besitz eines fremden Eigentumes, nicht wahr...
Hier ein Bild vor der Übung
Und was soll ich sagen? Nach all den Strapazen, die ich auf dem Trimm-Dich-Pfad auf mich genommen habe?
Also, ich guck so an mir runter und sage:
OMG! Ich bin so VOLL FETT!!!
Aber später, beim Pipi machen, war alles, alles wieder gut (gewesen).
Noch später, als ich daheim in der Wanne plantschte, da war ich echt (musikalische Untermalung)
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"Via Apia"
Acryl auf Leinwand
Format: ca. 13 x 18 cm
Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
Hör's näher und näher brausen.
...
Erfüllen die Seele mit Grausen
...
Soweit Theodor Körner. Hat er sich aber bestimmt anders gedacht, als ich.
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"Via Apia"
Acryl auf Leinwand
Format: ca. 13 x 18 cm
Der Augenzeuge
Fundort im Kommentar
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"LOOOOOOS!"
Acryl auf Leinwand
Format: ca. 13 x 18 cm
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"Via Apia"
Acryl auf Leinwand
Format: ca. 13 x 18 cm
Lumberjack Worldchampionships: Log rolling at the former Elster Bridge