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[1981]
Mische auf Papier

1923: der Hülfsweichensteller Josef Ph. Buckenhüskes aus Kempen am Niederrhein, beginnt anlässlich des 110. Jubeljahres mit der ihm ganz eigenen Ausführung seiner Version von "Richard Wagners Jugend=Briefe"
(zweiter B Hand).

"Endlich!" möchte man ausrufen. Endlich nutzt Buckenhüskes das ihm von der Natur verliehene Talent und greift neben der wässrigen Kaseinlösung zum Zeichenstift.
Warum er es in diesem Werk erst auf der Seite 349 tut - darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht war es seinen prekären Lebensumständen geschuldet und ihm ist schlichtweg das Material ausgegangen.




Ihm gelingt die Sublimierung nicht mehr, die bislang abstrakt gehaltene, ihn verzehrende Sehnsucht nach der ihm unbekannten Liebe bricht nun verzweifelt aus ihm hervor.

Sie meinen, er vertraute nicht mehr auf die Phantasie der Rezipienten?

Ich denke eher, ihm ist zunehmend die Kontrolle über sein Schaffen entglitten und die Figürlichkeit hat sich, das Unterbewusste hinter sich lassend, mit Macht Bahn verschafft.

Och. Dann hat er sich womöglich zwischen Seite 348 und 349 verliebt. Und die Liebe, die hat ihn zur Gegenständlichkeit geführt ... Nun bin ich mal gespannt auf Seite 350.