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1923: der Hülfsweichensteller und Freizeithortler Josef Ph. Buckenhüskes führt Tagebuch. Ein weiterer Eintrag befasst sich mit dem Schulalltag in jener Zeit.

Zum besseren Verständnis mit Transkription -

"Kempen, 1923
Auf Vermittlung von Frl. (unverheiratete Frau, Anm. d. Red.) Funke, werde ich bis auf weiteres als Hülfslehrer tätig sein. Schulaufgaben bei den jungen "höheren Töchtern". Hab auch gleich mal den Stock tanzen lassen, um Mißverständnissen vorzubeugen. Ein gar lustiger Reigen war es gewesen. J.B."

Bleistift im Buch

Format: ca. 10 x 15 cm




Den Stock tanzen
lassen. Ein lustiger Reigen. Aha. Heutzutage müßte Buckenhüskes für sowas zumindest in eine mehrjährige Therapie. – Immer interessant, diese alten Schriften. Das sollten mehr lesen!

Was ist das eigentlich für eine Schrift? Sütterlin ist das wohl nicht.

Hm, Sütterlin in seiner reinen Form ist es sicherlich nicht.
Buckenhüskes nutzte wohl eine "Küvee uss d´r la meng" aus Sütterlin und deutscher Schreibschrift. Hinzu kommen die Veränderungen der Reinform, wie sie jede Handschrift vollzieht.
Zudem erkennt man an der Intention, das Buckenhüskes wohl durchaus wertekonservativ geprägt war. Das mag mit Sicherheit an der rheinisch-katholisch-ländlichen Erziehung liegen, die er zweifelsfrei genossen hat. Der Rohrstock lässt allerdings auch einen protestantischen (ohne Fleiß kein Preis) Einschlag aus der Grafschaft Moers oder Krefeld vermuten...