(c) - POP SKURRILIST - Feine Qualitätskunst seit 2007
(c) eric prieditis
[1399]
"Du bist schön von hinten"

Collage, die zweifelsfrei aus der Hand des Hülfsweichenstellers Josef Ph. Buckenhüskes, aus Kempen am Niederrhein stammt. Entstanden ist diese Collage 1923.




Was hat sie denn das plötzlich auf dem Rücken? Gefrierbrand?

Eine interessante Frage, die Sie stellen.
- Vielleicht eine Allegorie auf das kaiserliche Heer des Großen Krieges. Aufgerieben, möchte man meinen.
- Eine gänzlich neuartige Technik der Lichtbildkunst, die Josef Ph. Buckenhüskes angewendet, wenn nicht gar erfunden hat.
- Könnte aber auch sein, daß es eine Hautirritation war, die wiederholt mit einer ordentlichen Portion Cortison-Kreme behandelt wurde.

Oh, ein Tausendfüßler! Damit konnte keiner rechnen. ;)

Der "Tausendfüßler" hieß übrigens auch "Fleißiges Lieschen". Aber erst in den 40er Jahren, als die deutsche Armee in den Besitz geheimer Pläne der französischen Rüstungsindustrie... aber das wussten Sie sicher schon.

ich hätte da eher an eine Hautabschürfung gedacht, wegen dem vielen Rauf und Runter. Kann man das nicht einfach lackieren oder wird Cortison jetzt auch schon in den schönen Künsten eingesetzt?

Mir kam noch die geheime Essenz Nitrozelluloseverdünnung in den Sinn. Die wäre auch ein prima Rauschmittel für wenig Geld in wenig berauschenden Zeiten gewesen. Vielleicht hat der Hülfsweichensteller Josef Ph. Buckenhüskes auch einfach nur beim Collagieren mit seinem Bütterken, daumendick mit Clever Stolz beschmiert, gekleckert, was zum lokalen Durchscheinen des Substrats führte.

Cortison in der Kunst? Bestimmt, in Bonn hat z.B. einer Nutella und Penatenkreme an die Wand getan.

Rentmeister heister. Kunstmuseum Bonn.

Man beachte die abwehrende Handbewegung gegen Ende des Clips
Für mich stellt hier BUCKENHÜSKES unmissverständlich dem Militarismus den Eros entgegen.
Solch eine politische Dimension hätte ich von einem Hülfsweichensteller nicht erwartet, wahnsinn.

Das ist sicherlich das Pfund, mit dem Josef Ph. Buckenhüskes heute wuchern kann. Das Überraschungsmoment. Die gesellschaftlichen Schranken, welche zu Beginn des 20. Jahrhunderts viel stärker ausgeprägt waren als heute, ließen viel mehr Raum für solche überraschenden Menschen wie den Hülfsweichensteller Josef Ph. Buckenhüskes.
Manchmal erinnert er mich an Woyzeck. Ungebildet - aber nicht dumm!