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"Und ein Ei vom... Konsum"

Die (Konsum-) Genossenschaft hat, wie das duale Ausbildungssystem, ihre Ursprünge bereits im Mittelalter (Allmende). "Moderne" Genossenschaften haben sich bei uns seit dem 19. Jahrhundert (die Jahrgänge mit der 18 vorn) unter dem Eindruck sozialer und wirtschaftlicher Machtungleichgewichte entwickelt.
Den Rest, falls es den geneigten Leser interessiert, kann man im Großen B, oder im kleinen Taschenlexikon von M. nachschlagen.

Das obige politische Plakat steht in keinerlei Zusammenhang mit dem Claim "Nimm ein Ei mehr!"*
Vielmehr ist es eine (regionale) Redewendung.
Wenn jemand einen kleinen Wunsch äussert, der niemals nicht in Erfüllung gehen wird, dann sagt eine zweite Person "Jahaha, und ein Ei vom Konsum, was?"

Im obigen politischen Plakat fehlen noch die wichtigen Schlagwörter:
"für Dich!" und "Werde Mitglied!" - aber das gefiel dem Gestalter nicht.

*DDR-Werbung Reklame




Hier in Leipzig gibt's die Konsumzentrale, einen alten Industriebau mit hübschen Innenräumen und Treppenhäusern. Dort drehen sie den Tatort und tun so, als sei es das Polizeipräsidium.

http://www.mdm-online.de/index.php?id=locationguide&tx_nmlocationguide_pi1%5Blocation%5D=877&tx_nmlocationguide_pi1%5Bpid%5D=37&tx_nmlocationguide_pi1%5Baction%5D=show&tx_nmlocationguide_pi1%5Bcontroller%5D=Location

Die Konsum-Läden sind Supermärkte wie andere auch. Naja, wie andere auch..., also nicht unbedingt die schicksten, um es mal so zu sagen. Im Wettbewerb mit LIDL & Co.

In Wuppertal steht übrigens die allergrößte Konsumgenossenschaftszentrale von der ganzen weiten Welt, wenn nicht gar Deutschlands!

Die Idee dieser Wareneinkaufsundverteilungsgenossenschaften, Kaviar,Lachs, Kobe-Rindfleisch, italienisches Mineralwasser für die Intim-Hygiene eine Grundversorgung zu gewährleisten, wird bestimmt zunehmend interessanter. Nämlich für die inmobilen, isolierten Senioren jenseits der Ballungszentren.

Bei uns fand früher die Nahversorgung durch einen fahrenden Lebensmittelhändler statt, der mit dem Bus die Honschaften (Gemeinden ohne eigenes gelbes Ortsschild) abklapperte.
Und dann gab es noch einen Tante- Emma- Laden.
Dort waren drei Damen hinter einer Theke, die wiederum vor der ausgestellten Produktvielfalt stand.
Die Kundschaft wurde der Reihe nach bedient. Nix mit selber ins Regal greifen, Verpackung prüfen und wieder zurückstellen - Neeee.

und das obst hatte keine schmierigen stellen von grabbelnden kundenfingern.

Und Tomaten waren in Kraftpapiertüten gepackt, die stabiler als die Tomatenhaut waren.