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Wo war ich? Achja, Radfahren.
Also, gen Norden, der Maas entlang.

Damit die Strecke nicht so eintönig wird, und man sich an der Gegend satt sieht, hat der Niederländer die Wege mit Kunst gesäumt.
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"Gekke Maondaag", von Mieke Knaapen
Das geht sich irgendwie um Junggesellenabschied, soweit ich das verstanden habe.

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"Atom Heart Mother"
Eine Hommage an Pink Floyd, die ja auch, wenn nicht gar ihre größten, Erfolge in den Niederlanden feierten.

Wussten Sie, geneigter Leser, dass es in den Niederlanden kaum Wälder gibt?

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Also, hier und und dort steht auch mal ein Baum, häufiger auch mal ein Strauch. Um die Erosion einzudämmen. Denn eigentlich hält der Niederländer nicht so viel von Bäumen. Die stehen nämlich dem Kiesgrubengewerbe im Weg. Mit Kies lässt sich eine Menge … haha... Kies verdienen. Mehr als mit Bäumen. Darum gibt es entlang der Maas relativ viele ausgebeutete Kiesgruben, die nun dem Freizeitvergnügen dienen. Man nennt das in den Niederlanden „Maasplassen“. Zu deutsch: „Renaturierungsmaßnahmen von Tagebauhinterlassenschaften“.
Sie sehen, Niederländisch ist auch eine ungemein pragmatische Sprache.

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Wenn man in den Niederlanden eine Ansammlung von Bäumen sieht, dann dient dies also lediglich dem Windschutz. Oder, an den Rändern landwirtschaftlicher Nutzflächen, zum Schutz vor Schädlings- und Pilzbefall. Und dort, wo sich mit Wind mehr Geld verdienen lässt, als mit Bäumen, aber dazu kommen wir noch.

Ich wollte doch vom Rennradfahren schreiben.

Also, von Venlo aus, gen Norden der Maas entlang.

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Aber nicht, ohne vorher noch die Wasserflasche zu füllen. Denn an der Maas steht ja kaum ein Busch, der vor dem Wind schützt, der einem da so entgegen bläst.
Ich bin dann auch extra noch zum

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Hufschmied, weil ich vor dem Wind solchen Respekt hatte. Fehlende Steigungen machen die Niederländer nämlich durch den Einsatz von Wind wett. UNd da ist es gut, wenn man in seine Pedale eingeklickert ist, damit einen der Wind nicht aus den Pedalen pustet.
Eingeklickert, nicht fest geschnürt, mit diesen Riemchen von Damenschlüppchen. Da bläst der Wind nämlich gleich den Fahrer samt Rad in einen der nicht so zahlreich vorhandenen Baumwipfel.

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Wussten Sie, geneigter Leser, dass der Giro d´Italia in diesem Jahr in äh, Limburgisch Italien startete?
Nein? Jetzt schon.
Vielleicht hatten die da ja was verwechselt... Lombardei und Limburg... ich meine, kann ja mal passieren.

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Überall war Zierrat an den Behausungen angebracht. Und diesmal gar nicht, wie sonst üblich, in orangsch. Nein, in Rosenrosa.
Da waren wir dann aber auch schon in Gelderland. In Arnheim.
Das kennt der geneigte Leser vielleicht aus der Mediathek. Ein Film über eine Brücke.

wordt vervolgd...




Und wieder was gelernt. Hatte mich beim Blick auf die Karte nämlich schon immer gefragt, was es mit diesen ominösen Massplassen auf sich hat. Dass das nicht unbedingt Endmoränen sind, hatte ich fast schon vermutet - eingedenk des Sprichworts, der Herrgott habe die Welt erschaffen, aber die Niederlande hätten die Niederländer erschaffen.

Zwischen Maas und Rhein, diesseits und jenseits der Grenze, entstehen ja permanent neue Kiesgruben.
Das Land der tausend Seen ist bald nicht mehr nur in Finnland zu bestaunen.

Allein hier in der Verbundgemeinde haben wir mehr als ein Dutzend wassergefüllter Erdlöcher, aber leider ist nicht ein einziges davon zum Badesee ausgebaut. Aber der Kaarster See ist ja nicht so weit weg.

Interessanterweise wird die Blaue Lagune in Wankum auch viel von Niederländern frequentiert, vielleicht sind die Maasplassen ja doch nicht so der Hit, wenn man kein Segelboot hat.

Och, die Niederländer sehen das vielleicht als Ausflug ins Ausland an. Bisken plantschen und auf dem Rückweg noch rasch tanken. 20 ct/l Preisunterschied sind gerade für die merkantilen Niederländer ein Argument. Die Deutschen stehen ja auf der anderen Seite der Grenze auch gerne mal ein Stündchen im Stau, um im Ausland einzukaufen =)
Die Blaue Lagune war übrigens noch Kiesgrube, als darin bereits unerlaubt geplantscht wurde.
Vielleicht kommen die heutigen Familienväter aus nostalgischen Gründen. Heute mit Auto, früher mit HermanKreidler Van Veen... plitsche, platsche, feder.

Eine prima Idee, eine Radtour durch die See. Vorsicht, lass den Heilbutt heil, fahr ihm nicht ans Hinterteil ... oder so ähnlich.

Kann mich aber auch noch daran erinnern, dass Nachbarn mit Dieselfahrzeugen von den billigen Tanken in den Niederlanden schwärmten. Kaffee soll da auch günstiger sein.

Das Einkaufen da drüben ist wohl vor allem an Feiertagen attraktativ, wenn hier die Geschäfte zu haben. Dann kriegen die Leute den Rappel. Das war schon früher in Mannheim so, wenn an Dreikönig (Feiertag in Ba-Wü.) ganz Mannheim-Nord rüber nach Viernheim (Hessen) ins Rhein-Neckar-Zentrum fuhr. In so einen Stau Richtung Outlet-Center Roermond sind wir auch mal reingeraten, als wir an einem schönen Feiertag spontan auf die Idee kamen, man könne doch mal eben einen kleinen Ausflug ins Ausland machen.

Huch, hier wird ja schon gefahren! Wie die Tage vergehen... Ich muss allerdings sagen, das mein Rosa-Trikot, das ich extra für den Giro-Start angezogen hatte, mit das Rosafarbenste war, was in Arnheim und Nijmegen geboten wurde. Kein Vergleich mit Irland, wo sie kurzerhand von Telefonzellen bis hin zu Hochspannungsmasten alles rosa angepinselt hatten.

Nunja, es war schließlich "Befreiungstag". Da hing an den Häusern halt die Trikolore.
Aber auf Flugblättern wurde für ein großes Barbeque zur 2-Minütigen Durchfahrt des Giro-Pelotons geworben.