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Sonntag, 26. Juni 2011
(c) eric prieditis
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"Zur Sache Chatzi"markakis

Flöt, flöt, flöt...

Sind Sie Sozialist?
Nein, ich bin Mitglied in der Besitzenden- und Ranschaffendenpartei.
Zur Sache, Chatzi! Wie ist das denn nun, mit dem Eigentum anderer?
Zunächst einmal gilt: Eigentum verpflichtet! Wenn Sie Eigentum haben, dann müssen Sie auch schön drauf aufpassen und sich darum kümmern. Ich erinnere an dieser Stelle an die vielen fleißigen Hauseigentümer in Deutschland, die es schon ganz schön schwer haben, wenn ihre Fassaden mal wieder von Vaganten verschmiert werden. Da fordern wir ganz klar eine Entschädigung und eine Vereinfachung der steuerlichen Absetzbarkeit von Reinigungsmitteln in solchen Fällen.
Und geistiges Eigentum? Gibt es da auch, aus Ihrer Sicht, so einen hübschen Vergleich?
Was die steuerliche Absetzbarkeit von geistigem...
Ich dachte jetzt mehr so an Eigentumsdelikte.
Hm, verstehe. Nun, wenn man sich um sein Eigentum nicht kümmert, und, bleiben wir beim Haus, es sozusagen unbeobachtet stehen und verlottern lässt, dann darf man sich in der Tat nicht wundern, wenn es irgendwann von anderen besetzt wird. Das haben wir in der Vergangenheit bereits häufiger erlebt.
Stimmt! Da gibt es, auch in Ihrer Partei, einige Protagonisten. Was gedenken Sie in Ihrem Fall der "Aneignung" geistigen Eigentums zu tun? Immerhin erhielten Sie doch einige Cent von der VG Wort, als Tantiemen aus den Verkäufen Ihrer Doktorarbeit, die ja nun eigentlich mindestens einem anderen Autor zustünden.
Ach, das sind doch Peanuts! Um mein wirtschaftliches Auskommen muss ich mir nun wirklich keinerlei Sorgen machen. Ich habe gerade heute morgen noch mit Frau Dr. Koch -Mehrin
Dr. ?
Ja, für mich ist Sie die Frau Dr. der Herzen! Also, gerade heute habe ich mit Ihr noch besprochen, daß wir uns auf unsere Stärken besinnen sollten und dem Europäischen Parlament weiterhin als herausragende Persönlichkeiten angehören müssen. Immerhin haben wir einen Wählerauftrag und die Aufwandsentschädigung ist auch nicht übel.
Schauen Sie, ich teile die Bedenken der betroffenen
Autoren, die plagiiert wurden?
Die Bedenken der betroffenen Doktorinnen und Doktoren. Gerade deshalb bleiben wir, die Frau Dr. der Herzen und ich in Brüssel. Was wollen Sie auch überhaupt von mir? Ich habe mich doch bereits vom Vorsitz im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments zurückgezogen und halte nurmehr noch eine kleine Stellvertretung, die Knoten in den Seilen sollen schließlich nicht umsonst geknüpft sein *zwinker*.
Zudem bietet Brüssel allein durch seine räumliche Distanz einen gewissen Schutz vor der deutschen Öffentlichkeit, die ja immer dazu neigt, über alles Schöne einen Kübel voll Schmutz zu schütten...
Pfui!
Quod erat demonstrandum (das ist von mir)! Ja, Sie sind auch so einer!

Der Text ist natürlich frei erfunden. In Wirklichkeit gibt es sowas ja gar nicht...