
Ik ben heel erg druk bezig... aber dennoch zeige ich schonmal die nächste Ausstellung.
Im Rahmen des Soundflat Records Ballroom Bash in Köln.
Ausstellende Künstler sind u.a. Wild Evel, Idon, Roberto Chessa, Ben Addison (den kennt der ein oder andere vielleicht noch von der Acid Jazz Kapelle "Corduroy"), und, genau, ich.
Und wo? Im Kölner Jugendpark, "unter" der Zoobrücke, direktemang am Rhein.
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Es wurde bereits ein aufwendiger "Teaser" angefertigt:
https://www.youtube.com/watch?v=rGbhHmnSzO4

Ich habe derzeit so viel zu tun, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Am besten, ich ruf jetzt erstmal alle meine Kontakte an und sage ihnen, daß ich nicht gestört werden möchte, weil ich so wahnsinnig viel zu tun habe...
Bis die Liste abgearbeitet ist und Sie dran sind, habe ich für Sie Warteschleifen-Musik vorbereitet:
Zwakkelmann - Positive Spuren
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Nachtrag, an einem Freitag im Juni:
Weil das alles viel länger dauert als gedacht, biete ich Ihnen eine neue Warteschleifen-Musik.
Ich fand sie vorhin, im Dunkel des ehemaligen Ateliers...
Les 5 Gentlemen - Dis-moi
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noch´n Nachtrag, diesmal an einem Samstag im Juni:
Ächz... Ich hab ja ein Faible für Ein-Mann-Bands... hier hab ich mal gleich drei davon gefunden.
Die helfen auch dabei, einen Zahn zuzulegen. Ich weiß schon, wem ich die vorspiel...
Puta Madre Brothers - Live im Hafenklang

Der schalt-faule Sack
Wie Sie, geneigter Betrachter, vielleicht schon bemerkt haben mögen:
ich male nicht mehr, ich fahre jetzt lieber Rad.
Das spart auch eine Menge Geld.
Naja, nicht ganz. "Die prieditis, die ist so ßterk, die macht immer was kapütt".
Das Geld, was zuvor in Malmaterial floss, das bekommt halt jetzt der Fahrradzubehör- und Ersatzteilhändler.
Und die Welt sieht draußen doch tatsächlich so aus wie im Guglhupf-Straßenblick!
Total jeck! Hatte ich schon fast vergessen...
Um das aus einem früheren Leben stammende Klischee des Ruhrgebietes zu verifizieren, bin ich losgeradelt.
Das Ruhrgebiet, das ist nämlich eine rußige, versmogte Gegend. Überall qualmen die Schlote, was das Zeug hält, trotz Rauchverbot (sogar auf dem Spielplatz, aber ich weiß nicht, ob das auch nachts gilt, wenn die Jugendlichen dort sind) und des Nachts, da liegt ein rotes Glühen über den Städten. Weil da nämlich Stahl gekocht wird!

Der Stahl für Fahrräder, zum Beispiel.
In Holland, also, den Niederlanden. In Holland also, da gibt es dieses Glühen auch. Das kommt aber davon, weil die Gewächshäuser nachts beleuchtet sind. Die Tomaten und Paprika, die wachsen in den Nieder..., also in Holland, im Drei-Schicht-Betrieb. Auf Watte und Nährlösung. Mit Kunstlicht. Und unter Begasung. Ich glaub, ich muss da mal irgendwann hin und Ihnen berichten. Wenn ich genug Kraft, Muße und überhaupt die gute Grille für so eine Runde habe.

Holland *Serviervorschlag
Diesmal also zunächst das Ruhrgebiet. Das liegt auch praktischerweise gleich vor den Toren des hiesigen Oberzentrums.
Erst hab ich aber in den Gugelhupf-Straßenblick geguckt. So eine Abenteuerreise in den undurchsichtigen Nebel, die will ja vorbereitet sein. Und tatsächlich!
Nebel! Im Computer war lauter Nebel im Ruhrgebiet zu sehen. Komischerweise manchmal örtlich begrenzt. Das kommt bestimmt daher, weil die im Ruhrgebiet mit Kohle heizen. Das qualmt ja so doll. Und dann kommt kein Sonnenlicht ans Haus und dann bleibt das Haus natürlich kalt und dann muss man mehr heizen und es qualmt mehr. Ein Teufelskreis!
Naja, das hat mich natürlich nicht abgeschreckt. Und dann ab die Post aus dem grünen Oberzentrum in eine ganz andere Welt, ein Niemandsland kurz vor dem Ruhrgebiet, da, wo der Volksmund drüber sagt, dort stünden Papageienhäuser und man ließe besser die Plastekappen auf den Ventilen (kleiner Insider)...
Jetzt hat die dort zuständige Wohnungsbaugenossenschaft aber richtig Geld in die Hand genommen, für die Verschönerung.
Denn im hiesigen Oberzentrum sind die Mieten ein bisschen gestiegen und junge Familien wollen ja auch irgendwo hübsch wohnen können.

Papageienhaus, Ratingen-West
Und den ganzen Beton, den haben die mit einer aufwendigen 3-D-Projektion in ein sattes Grün verwandelt.

3-D-Projektion
Ich ließ mich aber nicht ablenken, vom eigentlichen Plan, das Ruhrgebiet zu erkunden und bin

zügig pedaliert.
Ich fand noch nicht einmal die Zeit zum Schalten. Denn es ist auch etwas unpraktisch gelöst, das mit diesen winzigen Hebelchen, ohne Schaltkulisse und so. Bevor man das Hebelchen da unten, kurz vor der Tretkurbel, irgendwo gefunden hat und verstellen kann, bevor man sich auf die Nase legt... ich sage Ihnen...
Dann kam endlich die Grenze!

Man erkennt ganz gut das Niemandsland,
die Grenze zum Ruhrgebiet. Das Bild ist schon leicht verschwommen, vom Qualm und der flirrenden Hitze der Hochöfen der Montanindustrie!

Und Schilder, wie bei jeder ordentlichen Grenze, die gibt es natürlich auch.
Das mit den Wegen, das ist ja so gekommen:
In den Hochöfen, da werden Steine verbrannt. Die schmelzen dann und dann hat man Eisen, zum Beispiel für

Fahrräder.
Außer Eisen bleibt dann noch so ein großer Rotz übrig. Den nennt man Schlacke. Das kennen Sie vielleicht vom Fußball. Nein, nicht „Schlacke 04“, das ist nur so eine Verballhornung. Ich meine die Spielfläche und damit natürlich auch keinen Rasen, vielmehr denke ich an die gute alte Hansaplast-Kampfbahn, wo jeder regengetränkte, handgenähte Ball beim Kopfball böse Verletzungen – von der Blutgrätsche mal ganz zu schweigen.
Also, die Schlacke, ne, die lässt man dann einfach so aus dem Hochofen rauslaufen, verstehen Sie? Und dadurch ist im Ruhrgebiet das Wegenetz entstanden. Das man dadurch keine ganz ebenen Flächen hin bekommt, das leuchtet natürlich ein. Aber besser, man hat darauf hingewiesen, bevor ein fieser Abmahnanwalt darin noch ein Tätigkeitsfeld entdeckt.
Da hab ich aber im Vorfeld gar nicht daran gedacht, daß die Straßen drüben gar nicht aus Glas sind, wie hüben üblich. Und das war vielleicht ein Fehler, mit 8,5 bar im Reifen...
Aber ich war dann doch positiv überrascht! Hat gar nicht weh getan.
Erstmal.
Erstmal nämlich war da alles grün! In echt! Nix mit 3-D-Projektion auf Beton. Alles echtes Chlorophyll!!! Im Ruhrgebiet! Hallo?
Erst hab ich gedacht, da hätte so ein Spaßvogel, respektive jugendlicher Gammler, das Ortsschild einfach mal im Überschwang versetzt. Aber dann hätte jener Spaßvogel auch alle authentischen Autos ( Granada, Capri, Käfer, Golf, BMW (3er), etc.) mit dem passenden Kennzeichen versehen müssen. Muss also gestimmt haben, mit dem Ruhrgebiet.
Dann wurde es endlich, endlich grau. Genauso wie im Klischee.
Erstmal habe ich eine Schlackemauer entdeckt. Da hab ich mal ein

Foto von gemacht.
Ich war ja total verunsichert, von wegen dem vielen Grün. Wer hätte denn gewusst, ob da überhaupt noch was Graues gekommen wär – die demographische Geschichte mal ausgenommen.
Was die Chose mit den Eingeborenen betrifft: Da gabs keine!
Ich hatte bis dato keine einzige Menschenseele getroffen.
Vielleicht, war ja Pfingsten, waren die alle in der örtlichen

Schlackekirche
gewesen?
Das war schon kurios, so eine bayrische Barockhaube auf dem Turm zu sehen. Leider konnte mir keiner der Eingeborenen Auskunft erteilen – war ja keiner zu sehen. Aber es gab eine Tafel am Turm, die erklärte, warum die Kirche einen bayrischen Barockturm trug. Das war nämlich so gewesen:
Die derzeitige Kirche, die wurde 1925 gebaut (aus Schlacke). Davor gab es bereits eine Kirche, aber die war irgendwie kaputt gegangen (bestimmt war die aus Grauwacke). Aber die Möbel, die waren wohl noch gut gewesen, viel zu schade für den Sperrmüll oder den Drogenberatungsstellensecondhandladen.
Und dann hat man von außen, gut sichtbar, den Turm im Stil der Möbel verziert.
So hab ich mir das von links und rechts angeschaut, als mir der erste Bewohner begegnete!
Leider kein Mensch, sondern wohl eher eine Nachfolgepopulation. Ein echtes Wildtier!
In Brandenburg gibt es doch auch wieder Wölfe, weil der Mensch dort auf dem Rückzug ist.
Hier nun war es ein übelst gefährlicher Marder

Mustelidae Duisburginensis
Und das macht ja auch Sinn. Denn wenn die Menschen wegbleiben, dann holt sich die Natur alles wieder zurück. Das ganze Grün macht dem Grau den Garaus. Und wo sollte das nicht schneller geschehen, als wie bei den Kirchen, die ja nur noch einmal im Jahr, zu Weihnachten, geöffnet haben.
Das konnte man gleich neben der Schlackekirche schön beobachten. Dort, an der Ruhr, lag die ehemalige

Dombauhütte.
Oder, war es vielleicht ein Bergwerksschacht? Im Ruhrgebiet wird schließlich nicht nur Stahl gekocht, sondern auch Kohle aus der Erde geholt. Die braucht man, wie oben beschrieben, für die Heizung. Oder eben für den Stahlkocher. Oder, noch ebener, für die Verstromung, damit in den von der Kohle zugenebelten Häusern, wo kein Sonnenschein hinkommt, auch mal ein bisken Licht drin ist.
Die Kohle lag früher direkt auf der Erde und musste nur aufgesammelt werden. Dann musste man, wie die Karnickel, Löcher in die Erde buddeln. Mittlerweile hat man so tief gegraben, daß die Kohle für die Kohleöfen – egal ob Stahl, Heizung oder Strom – aus China durch die Schächte nach Europa gebracht wird. Jeck.
Als ich dann so in Gedanken durch die Gegend pedalierte, wusste ich mit einem Male, wo die Menschen alle waren, die ich zuvor vermisste.
Eine Pfingstpolonäse hatten die gemacht!

Und zwar angezogen in der historischen Nibelungentracht, wie sie bereits von Waltharius beschrieben wurde.

Hier ein Foto von „König Gunther“,
begleitet von Högni, den man hierorts wohl besser als Hagen kennt. Nibelungen, das heißt eigentlich „Volk aus dem Nebel“ - na also, passt ja wie die Faust aufs Auge!
Und wo eine historische Formation sich versammelt, da ist bestimmt auch eine

Kirmes!
Da war ich aber nun wirklich hoch erfreut! Ich bin auch gleich mal zum Fahrgeschäft, an dem sich die örtliche Haute-Volée versammelt hatte und habe mich mal gleich dort bei denen vorgestellt und ein Lied zur Begrüßung geträllert
Ja, und dann bin ich ganz schnell weiter.
Quasi, wie der Blitz durch die

grüne Hölle.

Hier können Sie, geneigter Betrachter, es sehen. Wie der geölte Blitz!
Ich wollte nur weg von dieser völlig falschen Welt der feinen Gesellschaft am Auto-Selbstfahrer im Ruhrgebiet, das anscheinend doch nicht so grau und schmutzig war, wie ich es aus den Medien des FWU, vorzugsweise auf Super-8 Schmalfilm aus der Schule in Erinnerung hatte. Obwohl ich schon noch ein bisken Angst hatte, daß mein Hemdkragen am Ende der Fahrt eine schwarz-gräuliche Färbung annehmen könnte. Vonwegen der Grobstaubbelastung, verstehen Sie?
Auf der Flucht hatte ich dann noch einen kurzen Moment der Erinnerung an den kalten Krieg.
Ein von jedweder Fürsorge jedweder Straßenmeisterei völlig

vernachlässigtes Schild,
ließ mich spontan an „Die letzten Kinder von Schewenborn“ denken.
Ich habe mich ein wenig gegruselt. Da wollte ich nur noch umso schneller zurück, in das Oberzentrum.
Kaum angekommen, war natürlich sofort

Stau.
Dem konnte ich aber, dank profunder Ortskenntnisse, entgehen.
Ich wählte die wenig bis gar nicht befahrene Strecke über den Rhein-Deich.
„Der lügt doch! Dort herrscht ein Betrieb wie morgens am Mörsenbroicher-Ei!“ - werden die verkehrsfunkerfahrenen, mittelwellenhörenden Leser jetzt rufen.Damit man mir das glaubt, habe ich Beweisfotos gemacht:

Beweisfoto 1

Beweisfoto 2
Erst im Oberzentrum selbst, da hab ich dann wieder wen gesehen. Und zwar jugendliche Gammler, mit bunten Haaren und liederlichen Bekleidungsstücken. Ein Großteil derer war sogar mindestens angeschickert. Ein richtiges Nest! Es waren so Nachahmer von Manga-Helden gewesen. Dabei war der Japantag doch erst für den Samstag NACH Pfingsten geplant. Bestimmt war das so eine Form des rechtzeitigen Vorglühens?
Ich habe davon kein Foto gemacht, nachher sehen das die Eltern und schimpfen dann mit dem ausgelassenen Feiervolk. Und wie die Manga-Figuren aussehen, das wissen Sie ja alle. Eben wie Heidi, Biene Maja, Pinocchio, Captain
Naja, und dann hab ich doch noch ganz normale Menschen gesehen...

...mit Partnerbux

„Ups! Der Radio is kapott!“
Da war die ganze schöne Zerstreuung perdu... Und nun?
„Ah, die Glotze! Kanal 9, ARD. Da läuft bestimmt ein schöner Heimatfilm.“
Hab ich mal gleich den Universum s/w Apparat von 1982 mit 36 cm (ja, Zentimeter, nicht Zoll) Bildschirmdiagonale angekurbelt. Es hat etwas gedauert, bis das Bild kam...aber da kam gar kein Bild! Nur so „Schnee“. Nicht mal ein Testbild!!!
Da bin ich aufs Rad. Um mich mal ordentlich zu beschweren, bei denen da oben! Die glauben wohl, mit uns könnten sie es machen. Aber nicht mit mir! Nicht mit mir!
Also auf zum WDR. Der WDR hat hier nämlich eine kleine Schreibstube, am Landtag. Wegen der kurzen Informationswege, nehme ich an.
Der Pförtner vom WDR hat mich aber leider nicht reingelassen. Die HerrInnen Redakteure seien alle „VaterInnentag“ feiern. Und er sei nun wahrlich nicht zuständig. Da müsste ich nun schon ganz woanders hin.
„Hm, vielleicht in die tausend anderen Schreibstuben der freiberuflich vom Wohnzimmer aus für den WDR tätigen Redakteure?“, fragte ich den PförtnerIn.
„Nee! Probieren Sie´s mal am Sender
Sender Langenberg! Natürlich! Der stärkste Sender von der ganzen weiten Welt, wenn nicht gar Deutschlands! Die würden meine Beschwerde an einem Feiertag sicherlich gerne entgegennehmen und mir wohl auch Rede und Antwort stehen.
Ich also wieder nach Hause, Kamera und noch ein paar Kleinigkeiten eingepackt und los ging es

über versiegelte Flächen der Stadt.
Das doofe an diesen Sendeanlagen ist, daß sie immer ganz schön hoch sein müssen, damit nicht nur die drei Dörfer drum herum Empfang haben. Und damit keiner auf den Sendemast klettert und ein Plakat wehen lässt mit, sagen wir mal: „Ich hab Dich lieb!“, oder so.
Der Sender Langenberg liegt auf einer Höhe von ca. 240 m über der Nordsee. Die Metropolregion nur bei knapp 40 m... Dazwischen kommt Velbert, das liegt auf 265 m.
Da war natürlich völlig klar, daß ich ordentlich gebackene Bohnen mit Tomatensoße gegessen habe und mein sportlichstes Fahrrad wählte. Ich meine, hallo? Ich bin doch nicht bekloppt!
Naja, gleich am ersten Hügel musste ich aber eine Pause einlegen, weil ich immer mit den Füßen vom Pedal gerutscht bin. Das war mir zu gefährlich! Echt wahr. Andere Radler fuhren den Hügel hinauf und unterhielten sich dabei miteinander. Die haben bestimmt über mich gelästert. War mir aber egal.
Also den Hügel hinauf, mit trockener Sohle und trockenem Pedal. Schöne Gegend. Vor lauter Gegend ( ich bin ein großer Freund von Gegend) hatte ich fast vergessen, warum ich überhaupt unterwegs war.
Ach richtig, ich wollte dem WDR meinen Unmut kundtun. Das fiel mir auf einer flachen Passage ein.
Einige Kilometer weiter ging es dann nur noch aufwärts. Und aufwärts. Aufwärts aber auch.
„Halt! Ich müsste mal was trinken!“ - hab ich mir dann selbst gesagt

und bin kurz abgestiegen.
Endlich hatte ich mich mit dem Rad den Hügel hochgestrampelt.
Ich war in Velbert! Velbert, das kennen einige von Ihnen vielleicht von den Autobahnschildern.
Da steht nämlich ganz schön oft „Velbert“ drauf. Das hat bestimmt was mit Stadtmarketing zu tun.
Auch in der Metropolregion ist das „Stadtmarketing“ sehr wichtig. So wichtig, daß man jetzt eine „Dachmarke“ erfunden hat. Kennen Sie das neue Logo von Düsseldorf? Nein?
:D <--- da!
Hat man sich von den Dänen ausgeborgt. Wenn Sie mich fragen: eher Dach-schaden...
Aber zurück zu Velbert. Ich glaube, Velbert ist genauso oft auf Autobahnschildern verzeichnet, wie es Einwohner hat. Aber die wenigsten der vielen Autobahnnutzer werden jemals dort abgefahren sein. Warum auch? Wenn man am Radio- und Fernsehprogramm nix auszusetzen hat, muss man auch gar nicht dort die Autobahn verlassen.
Obwohl, als ich ziemlich außer Atem die Hügelspitze erreichte und mich umsah...
Tjonge!

bis nach England konnte ich gucken!
Velbert selber ist... weiß nicht.
Eine Stadt für Riesen? Eine Ideensammlung für Architekten?

Ist der Turm ein Sammelbehälter?
Ich habe eine leise Ahnung, woher der Architekt seine Inspiration nahm...

Auch die Briefkästen sind hier etwas größer geraten.

Und das Panorama ist wirklich großartig.
Nur vom gucken kommt man aber nicht voran!
Und weil es jetzt erstmal nur bergab ging, hatte ich eine leise Freude in mir.
Allerdings spürte ich nun, daß ich ein klitzekleines Problem mit der Bremse hatte.
Da half alles nix. Ich musste absteigen und bin die doofe Straße zu Fuß...
Das war auch gut so, denn da konnte ich wieder meinen Unmut verstärken. War doch klar, daß der WDR daran schuld war. Sonst wäre ich doch niemals auf diese Schnapsidee verfallen, mit dem Rad den Sender Langenberg aufzusuchen. Da wäre ich sonst den ganzen Tag auf der Couch...

Halber Abgang hätte man es auch nennen können.
In Langenberg war es wieder schön flach und ich konnte ordentlich Zeit gutmachen.
Immer den Sendemast im Blick, habe ich mich nur einmal kurz verfahren, weil ich nicht auf die Hinweisschilder achtete.
Dann kam der Mann mit dem Hammer...
Den letzten Anstieg zum Sender musste ich schieben. Nix ging mehr! Zum Glück hat mich keiner gesehen, wie ich schmählich scheiterte, als ich optimistisch doppelsuperplusgut den Berg...die Beine dachten, es sei eine Wand.
Dann war ich endlich, endlich oben!
Vor mir stand der Sendemast des Senders Langenberg!

Sender Langenberg
Dankbar mir selbst gegenüber, daß ich diese Tortur überstanden hatte und das Rad auch, ging ich vor selbigem

auf die Knie.
Dann habe ich noch ein klein wenig Erde aus der Umgebung als Beweis meiner Radtour in den

kompakten Rucksack eingepackt.
Leider war es schon sehr spät geworden und die Menschen vom Sender Langenberg hingen alle in den Seilen. War ja auch Vatertag. Bestimmt sind die mit dem Bollerwagen...
Ach, das war jetzt auch egal.
Ich bin dann wieder zurück. Bergab erstmal wieder geschoben... und die Bökenbuscher Wand ebenfalls. Diesmal aufwärts.
Auf dem Rückweg kam ich noch in eine

allgemeine Verkehrskontrolle.
Ist aber alles gutgegangen...
Ich weiß jetzt, daß das Wanderer für „wellige“ Strecken nicht sooooo gut geeignet ist. Bergab ist wirklich heikel, weil nur eine Rücktrittbremse vorhanden ist.
Um eine nennenswerte Bremsleistung zu erzielen, muss man „stottern“. Das heißt aber nicht, daß der Eisenhaufen damit zum Stehen kommt!
Die Stempelbremse ist in der Tat eine eher optische Zier...
Der Turm ist natürlich nicht der Sender Langenberg sondern ein Bismarckturm, der sich gleich nebenan befindet.
Weil ich gefragt wurde: Einfache Strecke ca. 40 km, und um die 520 Höhenmeter.
dann ging es natürlich wieder zurück. Aber das kann man beim Finanzamt ja nicht geltend machen...