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(c) eric prieditis
[1046] (Detail)
"allein der Fügsamkeit", Tusche und Graphit, aus:
"Das Geheimnis der alten Mamsell Buckenhüskes"

oder
"Ein Stundenbuch"

1923:
Der Hülfsweichensteller Josef Ph. Buckenhüskes aus Kempen/ Rhld. illustriert VERMUTLICH ein Buch...




(c) eric prieditis
[1046]

Ein zartes Pflänzchen (von was wohl?).

Falls Buckenhüskes einen Bezug zum Text herstellen wollte, dann meinte er damit wohl die genannte Fügsamkeit. Bedenken Sie die Entstehungszeit! 1923, da war, auch und gerade auf dem Land, nicht viel los mit Aufmüpfigkeit. Da wurde pariert! Jeder einzelne Mensch der (niederen) Gesellschaft galt als Rohdiamant, der "geschliffen" werden musste.
Betrachten wir die Zeichnung im rechten, unteren Teil, fällt allerdings auf, daß das "Pflänzchen" einer Maske zu entsprießen scheint.

Also da könnte ich jetzt wieder den Hobbypsychologen aus der Tasche packen und... aber nö. : )
Ja 1923... hmmm... manchmal frag ich mich, ob ihm nicht schlichtweg langweilig war. Liegt aber daran, daß ich so oft Kinder am Tisch rumkritzeln sehe (das hätte mir damals ein paar Watschen eingebracht, Vandalismus - vor allem an nicht eigenen Sachen - hatte keinen Platz)...

Das haut mich um! Langeweile!!!
Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht - dazu erzählte mir einst ein amerikanischer Künstler, daß einer seiner Freunde ein armdickes, wissenschaftliches Werk über Wurfspieße der Steinzeit verfasst hätte. Alles schön experimentell aufgezeichnet: Ballistik, gar die Einstichtiefe bei (toten) Heckrindern, etc. pp. Mein amerikanischer Freund stellte dann, nach Beendigung der Aufzeichnungen, beiläufig die Frage, ob die Spieße aus dem Lauf geworfen wurden. Man hätte daraufhin ein Gesicht gesehen, dem ein vollständiges Weltbild aus dem Ruder geraten sei...

So schlimm ist mein Zustand jetzt nicht - aber vielleicht haben Sie Recht! Ich habe diesen Aspekt bislang völlig außer Acht gelassen. Langeweile! Das würde unter Umständen auch die schiere Menge seiner Arbeiten aus dem besagten Jahr erklären. Ich werde dem bei Gelegenheit nachgehen.

Umgehauen hat mich auch einmal, da Sie das bekritzeln von Gegenständen erwähnen, etwas ganz anderes:
Als Pennäler hatten wir einen Musiklehrsaal, der mit Schulbänken aus der Gründerzeit der Lehranstalt versehen war. Eine ständige Feuerzangenbowle, wenn Sie verstehen. Sogar mit Tintenfaßmulde versehen, die Dinger. Und obwohl bereits an die Hundert Jahre alt, fanden sich die ersten handschriftlichen/ -gravierten Einträge aus den frühen 1970er Jahren. Literarische Qualität: "Ich war hier [SERIENDRUCKFELD DATUM]", "[SERIENDRUCKFELD NAME] ist doof", etc.
Welch ein kondiscipulinäres Dokument!!!
Als ich einige Jahre nach dem Verlassen der Lehranstalt dieselbe besuchte, freute ich mich wie jeck auf diesen Musiksaal. Wer hatte wohl den Fries der Schriften erweitert? Ich hätte höchstselbst darum gebettelt, darüber eine Arbeit schreiben zu dürfen, Doktor wär ich jetzt! ;o)
Als ich den Saal betrat, fand ich neuzeitliches Gestühl vor. Die alten Bänke: entsorgt.
Was für ein Verlust.

Ich hatte bis zu meinem erste (und zum Glück letzten) Schulwechsel auch mit den noch alten Tischen mit Tintenfaßlöchern zu tun. (Ehrlich gesagt, da hinzuschmieren und bisserl zu randalieren, war ob des Alters schon ein wenig drin. Ähnliches gilt für die alten Toilettenzwischenwände s.u.)
Allerdings - wir haben doch wohl - da war ich aber schon lange in der Unterstufe - dann mal endlich neue Tische und Stühle bekommen. Auf die haben wir dann doch sehr geschaut.
Dennoch für uns eigenartig, allerdings wurden 1-2 Jahre vorher endlich mal sämtliche Toilette-Anlangen saniert und ausgetauscht, lachen Sie nicht - der Mamazwerg war noch auf selbigen zugange gewesen. Da war auch an den Zwischenwänden gut nachvollziehbar, da war auch einiges datiert *gg*... Das sag ich nur, damit Sie das Mindestalter der Objekte ungf. einschätzen können : )