(c) - POP SKURRILIST - Feine Qualitätskunst seit 2007
Sonntag, 1. August 2010
(c) eric prieditis
[930]

"Seelenblick mit Augenringen"

Bleistift auf Papier

Format: ca. 15,5 x 23 cm

1923: der Hülfsweichensteller Josef Ph. Buckenhüskes aus Kempen/ Rhld., findet in dem Agrarökonomen Peter Bartz einen glühenden Verehrer seiner Kunst. Für einen Liter Milch erteilt er Buckenhüskes den Auftrag, ein schönes Blumenmotiv zu zeichnen. Allerdings sollte Bartz Frau Christina "Stine" ebenfalls verewigt werden. Da Familie Bartz, so kolportierte es die Gemeinschaft der Kempener, dem Thomas-Bitter (regionale Spirituose) nicht gänzlich abgeneigt gewesen sei, fertigte der Hülfsweichensteller Josef Ph. Buckenhüskes das "Blumenbild" in obiger Ausführung. Nachdem Peter Bartz die Zeichnung sah, soll er, sinngemäß aus dem Limburgischen übertragen, gesagt haben, Buckenhüskes könne sich die Milch abschminken und statt dessen seinen Kühen den rektalen Bereich mit der Zunge reinigen. Im Kontext der damaligen Zeit eine ländlich deftige, aber ebenso zärtlich mitfühlende Aussage, daß die Kunst nicht die Zustimmung des Rezipienten getroffen hat.

Glücklicherweise, möchte man heute sagen. Denn der Hof der Familie Bartz wurde 1950 abgerissen und wer weiß, ob dieses Meisterwerk des Buckenhüskes jemals für die Öffentlichkeit sichtbar geworden wäre.

In späterer Zeit wurde häufig darüber spekuliert, ob man diese Arbeiten des Buckenhüskes´schen Œuvre
dem "Abstrakten Floralismus", einer wenig bekannten Spielart des "Informel", zuordnen muss. Zumindest, als wegweisender Vorläufer vereint Buckenhüskes einige wesentliche Merkmale.
Ein bahnbrechender Fund im Kempener Umland führte jedoch den Beweis, daß der Hülfsweichensteller eine gänzlich eigene Richtung verfolgte und gerade deshalb eindeutig als "Niederrheinisch Progressiver" einzuordnen ist.

"Niederrheinisch Progressiv": eine Bezeichnung für den Hülfsweichensteller Josef Ph. Buckenhüskes, die sich einzig und allein aus folgendem Umstand ableitet:
Buckenhüskes nutzte für mindestens eines seiner Werke ein Kolben- Füllermodell namens "Progress".